Das Landgericht Stuttgart hat sechs Männer verurteilt, die im Sommer 2017 in eine Villa im Stuttgarter Norden eingebrochen waren. Die Beute war erstaunlich hoch.

Lokales: Christine Bilger (ceb)

Stuttgart - Zu mehrjährigen Haftstrafen sind die Mitglieder einer Einbrecherbande von der 2. Strafkammer des Stuttgarter Landgerichts verurteilt worden. Der Fall war einer der spektakulärsten für die Stuttgarter Polizei in den zurückliegenden Jahren gewesen. Denn die Täter hatten aus einer Villa im Stadtteil Lenzhalde (Stuttgart-Nord) Gold und Silber im Wert von mehr als 720 000 Euro erbeutet. Erst nach mehreren weiteren Taten im Raum Pforzheim konnte die Polizei die Bande dingfest machen.

 

Unter den Tätern ist ein Insider

Es ist eine Tat wie aus einem Fernsehkrimi gewesen: Ein Insider war mit von der Partie. Der Staatsanwalt verriet bei der Anklageverlesung am ersten Prozesstag, dass der Sohn des Lebensgefährten der Hausbesitzerin zu den Angeklagten zählte. Die Villa im Norden der Stadt war nicht immer bewohnt. Die Bande knüpfte Kontakte zu albanischen Profi-Einbrechern, die bei dem Coup halfen. Sie wurden gebraucht, weil die vier ursprünglichen Bandenmitglieder bei einem ersten Versuch an den Tresoren im Erdgeschoss gescheitert waren. Mit den „Profis“ konnten sie in der Nacht zum 4. August 2017 drei der vier Geldschränke aufschneiden. Darin lagen das Gold und das Silber. Um Spuren zu verwischen, fluteten sie den Kellerraum. Das verursachte neben der hohen Beute noch einen Sachschaden in Höhe von rund 13 000 Euro.

Die Täter müssen nun ins Gefängnis. Dieser Tage fiel das Urteil am Stuttgarter Landgericht. Ein 20-Jähriger wurde noch unter das Jugendstrafrecht gestellt und erhielt eine Jugendstrafe von vier Jahren und zehn Monaten. Die nach Erwachsenenstrafrecht verurteilten Mitglieder der Einbrecherbande erhielten Haftstrafen zwischen zwei Jahren und neun Monaten und fünf Jahren und neun Monaten.