In den Landkreisen ist der Ministerpräsident der bekannteste Landtagsbewerber. Eine der spannenden Fragen ist: Holt er diesmal sogar das Direktmandat?

Stuttgart - Die fünf Kreise Böblingen, Esslingen, Göppingen, Ludwigsburg und Rems-Murr sind bislang mit 33 Abgeordneten im 138-köpfigen Landtag vertreten: 13 direkt gewählte (alle von der CDU) und 20 über Zweitmandate (zehn Grüne, acht SPD, zwei FDP). Angesichts der spannenden Ausgangslage ist ungewiss, wie hoch die Zahl künftig sein wird. Und es gibt weitere offene Fragen: Kann die CDU alle Direktmandate gegen die Grünen verteidigen? Bleiben prominente SPD-Vertreter auf der Strecke, wie viele Zweitmandate ergattern AfD und FDP? Ein Überblick über die Ausgangssituation in den Kreisen.

 

Kreis Böblingen

Die CDU setzt in den Wahlkreisen Böblingen und Leonberg auf die bewährten Abgeordneten Paul Nemeth und Sabine Kurtz. Bei den Grünen tritt erneut Bernd Murschel (Leonberg) an, in Böblingen geht die Landesvorsitzende Thekla Walker ins Rennen. 2011 rutschte Florian Wahl (SPD) denkbar knapp ins Parlament, ihm droht nun das Aus. Zum Kandidatenkreis gehören auch Angelika Klingel, die Vorsitzende des Landesfrauenrats (SPD in Leonberg), und der Direktor beim Landesrechnungshof, Andreas Knapp (FDP in Böblingen).

Kreis Esslingen

In den drei Wahlkreisen Esslingen, Kirchheim und Nürtingen konzentriert sich der Blick auf zwei Prominente. In Nürtingen tritt Ministerpräsident Winfried Kretschmann an, der dem CDU-Mann Thaddäus Kunzmann das vor fünf Jahren mit deutlichem Vorsprung eroberte Direktmandat streitig machen will. In Esslingen kämpft das SPD-Urgestein Wolfgang Drexler um den Wiedereinzug ins Parlament – vor fünf Jahren lag er auf Platz fünf der SPD-internen Liste in Nordwürttemberg, die nach dem prozentualen Stimmenanteil über die Vergabe der Zweitmandate entscheidet. Um das Direktmandat konkurrieren wohl Andreas Deuschle (CDU) und Andrea Lindlohr (Grüne). In Kirchheim will der langjährige CDU-Abgeordnete Karl Zimmermann vor dem Grünen-MdL Andreas Schwarz landen. Dort fiel der AfD-Kandidat Günter Lenhardt durch Aussagen über Schüsse auf Flüchtlinge aus der Rolle – dafür gab’s sogar parteiintern Rüffel.