Gudrun Vogl aus Renningen holt bei der Straßen-Europameisterschaften auf Madeira fünfmal Gold. Allerdings hätte sie sich eine größere Konkurrenz gewünscht.

Renningen - Mit insgesamt fünf Goldmedaillen ist die Renninger Läuferin Gudrun Vogl von der Straßen-Europameisterschaft der Senioren auf Madeira zurückgekehrt, die eigentlich bereits im März hätte stattfinden sollen. Auf Grund der Corona-Pandemie waren es außergewöhnliche Rennen mit weit weniger Teilnehmern als in „normalen“ Zeiten.

 

Lesen Sie hier: Alle News zur Corona-Pandemie

Gudrun Vogl hatte die geplante Frühjahrs-Reise gemeinsam mit ihrem Ehemann schon Ende des vergangenen Jahres gebucht und im März auf den Herbst verschoben – in der Hoffnung, dass das Virus bis dahin verschwinden würde. Was es bekanntlich nicht getan hat. „Wir sind trotzdem das Abenteuer eingegangen, weil Madeira kein Risikogebiet ist“, sagte Vogl nach ihrer Rückkehr. Sicher habe sie sich dort immer gefühlt, da die autonome Region Portugals weitreichende Maßnahmen ergriffen habe. Ein Covid-19-Test auf dem Flughafen sei für alle Einreisenden, die sich nicht schon zu Hause testen ließen, Pflicht gewesen. Sie durften das Hotel erst mit einem negativen Bescheid wieder verlassen. „Das hat alles reibungslos geklappt, und überall herrschte Maskenpflicht, außer während der Wettbewerbe“, erzählt Gudrun Vogl.

Allerdings hätte sich die 71-Jährige in ihrer Altersklasse W 70 mehr Konkurrenz gewünscht. Fünf Frauen standen ursprünglich in der Startliste, drei sagten kurzfristig ab. Letztendlich trat Gudrun Vogl in allen Disziplinen gegen ihre Team-Kollegin Maria Brigitte Nittel an, die wiederum gegen die Favoritin aus Renningen chancenlos war. „Ich habe mich dann eben an den Männern orientiert und geschaut, wen ich da noch überholen könnte“, so Vogl. Die erste Herausforderung war der zehn-Kilometer-Lauf durch die Straßen der Hauptstadt Funchal. Vogl siegte in 51:51 Minuten. Ihre Konkurrentin kam nach gut einer Stunde ins Ziel.

Die Zeit der Renninger Läuferin floss in die Teamwertung W 65 ein. Mit Margret Göttnauer und Rita Schubert bildete sie die einzige Mannschaft in dieser Altersklasse – der EM-Titel war sicher. Einen Tag später nahm Gudrun Vogl an der 3 x 2 Kilometer Cross-Staffel in der Altersklasse W 65 teil. Wiederum als einzige Mannschaft. Für Vogl war das die dritte Goldmedaille. Am letzten Tag stand der Halbmarathon an. Mit der Distanz nahmen es die Organisatoren nicht so genau. Statt 21,1 Kilometer hatten die Teilnehmer am Ende 21,8 Kilometer in den Beinen. Die Sieger-Zeit von Gudrun Vogl – 1:54,36 Stunden. Hier unterstützte sie das (einzige) deutsche W 55-Frauen-Team und bekam Goldmedaille Nummer fünf überreicht.