Bestattungen in der Urne werden in Leinfelden-Echterdingen deutlich teurer. Am 1. November tritt die neue Friedhofssatzung in Kraft.

Leinfelden-Echterdingen - Nun ist es amtlich: Vom 1. November an und damit irgendwie passend zum Feiertag Allerheiligen, an dem viele Menschen die Gräber ihrer verstorbenen Verwandten und Bekannten besuchen, steigen in der Großen Kreisstadt die Bestattungskosten. Wie bereits ausführlich berichtet, wird ein neues Berechnungsmodell eingeführt, das sogenannte Kölner Modell, dass nicht nur die Fläche eines Grabes, sondern auch zu 50 Prozent die Anzahl der Fälle einer bestimmten Bestattungsart berücksichtigt.

 

Die Folgen: Insbesondere die Bestattung einer Urne in die Erde oder auch in eine Urnenwand wird deutlich teurer als bisher. Der Gemeinderat hat in seiner jüngsten Sitzung die neue Friedhofssatzung und damit auch die neuen Gebühren einstimmig auf den Weg gebracht.

Kosten würden niedriger bleiben

Ein Musberger Bestatter hatte in der Vorberatung im Fachausschuss die künftigen Kosten für eine „anonyme Urnenbestattung“ als viel zu teuer moniert. Denn diese Art der Bestattung wird fortan fast dreimal so teuer sein wie bisher. Er hat im Anschluss an die Sitzung als Alternative vorgeschlagen, fortan eine Art Gemeinschaftsbaum auf den Friedhöfen anzubieten, an dessen Stamm einzelne Urnen ohne Namensplakette bestattet werden können. So könnten die Kosten für eine anonyme Bestattung unter 1000 Euro bleiben.

Die Stadtverwaltung wollte diesem Wunsch aber nicht nachkommen. Denn: „Wir können die kalkulierten Kosten nicht einfach aufteilen“, sagte der Ordnungsamtsleiter Gerd Maier. „Gleiches muss gleich behandelt werden“, sagt auch der Sozialbürgermeister Carl-Gustav Kalbfell unserer Zeitung auf Nachfrage. „Wir können hier keine Ausnahmen machen.“ Die Stadträtin Sabine Onayli (L.E. Bürger) schlug vor, dass nach einem Jahr geschaut wird: „Wie ist es gelaufen? Was hat sich verändert?“ Bei dieser Bilanz sollten die Bestatter von Leinfelden-Echterdingen mit ins Boot geholt werden. Oberbürgermeister Roland Klenk sicherte dies zu.

Durch ein paar redaktionelle Änderungen im Text der neuen Satzung wurde ein Kritikpunkt der Sozialdemokraten aus dem Weg geräumt. Für die Gestaltung einer Urnennische auf dem Echterdinger Friedhof gibt es nun für die Hinterbliebenen etwas mehr Spielraum als zunächst vorgesehen – und damit auch mehr Platz für eine individuelle Trauer.