Die Zukunft des Leobads bewegt die LKZ-Leser auch auf Facebook. Sie haben jede Menge Vorschläge, was im sanierungsbedürftigen Freibad verbessert werden könnte.

Leonberg - „Abreißen und See ausbaggern!“ Mit seinem Vorschlag steht Facebook-Nutzer „El Dub Step“ ziemlich allein da. Sein Kommentar auf unserer Facebook-Seite zur aktuellen Leobad-Debatte hat nämlich null „Gefällt mir“-Angaben.

 

„Dem Leobad soll es an die Substanz gehen“ hatten wir geschrieben und von möglichen Zukunftsszenarien, mit denen sich gerade eine Arbeitsgruppe Leobad im Rathaus befasst, berichtet.

Dazu hatten wir im sozialen Netzwerk nach der Meinung unserer Leser gefragt. Mehr 5000 Menschen haben den Beitrag gelesen und unzählige ihn kommentiert. Die Reaktionen zeigen: Die Leonberger hängen an ihrem Bad. „Das Leobad soll so bleiben“, fordert etwa Timo Bohm. Dennoch zeigen die Reaktionen auf der LKZ-Facebook-Seite auch: Es gibt viel Kritik.

 Größe: Auf keinen Fall dürfe es verkleinert werden. „Wer schon einmal an einem heißen Sommertag im Leobad war, weiß, wie voll die gesamte Liegefläche werden kann“, schreibt Reinhard Bubeck. Auch die Becken seien nicht zu groß, findet er. Eine der Zukunftsvarianten sieht vor, einen Teil der Liegefläche abzutrennen und etwa für Wohnungsbau zur Verfügung zu stellen. Kleinere Becken hätten zudem geringer Betriebskosten zur Folge. „Ich frage mich, wenn dort wirklich Wohnungen gebaut werden, wer dort einzieht. Des Lärms wegen. Der hat doch kein ruhiges Wochenende“, schreibt Georg Mouratidis.

Angebot: „Mehr schattige Plätze zum Sitzen, Essen, Relaxen. Der Strömungskanal kostet sicher Einiges, könnte meinetwegen wegfallen. Und damit auch eine unfallträchtige Stelle im Bad“, meint Martina Wentzel. „Das Bad an sich ist schon ok, aber die Bewirtung wird immer schlechter“, findet Stefanie Zachmann. Auch weitere Leser sind mit der Gastronomie nicht zufrieden. Maren Scheffler dagegen wünscht sich ein Sonnendach fürs Kleinkinder-Becken wie im Bietigheimer Bad. „Da kann man die Kinder ohne Sorge so lange sie wollen im Becken toben lassen.“

Veranstaltungen: „Warum nutzt man die Anlage nicht für viel mehr abendliche Veranstaltungen, zum Beispiel Konzerte oder Mitternachtsschwimmen?“, fragt Aylin Inderst. Biblianca Fau hat einen anderen Vorschlag: „Es gibt zum Beispiel die Aktion ‚Hund im Freibad’ , dort dürfen dann Hunde mit Besitzer nach der Saison baden gehen“, regt sie an.

Eintrittspreise: Der größte Aufreger sind jedoch die Preise. „Man sollte sie überdenken. Ein Abendtarif von 4,50 Euro ist Unsinn, da der Eintritt für einen Erwachsenen den kompletten Tag fünf Euro kostet. Wo ist da der Anreiz, abends noch ein, zwei Stunden baden zu gehen“, meint „Sa Bri-Na“. „Ca Rmen“ findet die Preise gar „unverschämt, man kann da mit Familie nicht hingehen, zu teuer“.

Wie geht es weiter? Leserin Sabine Heber findet, man hätte für wenig Geld eine Projektanfrage bei der Fakultät für Architektur der Stuttgarter Universität stellen können. „Studenten haben eine unverbaute Sicht auf das Mögliche“, findet sie. Facebook-Nutzerin „Ki Sti“ spricht sich dafür aus, die Besucher zu befragen. „Ansonsten wird hier wieder auf Papier entschieden, was nachher für teures Geld ‚erprobt’ werden muss“, findet sie. Neben der Arbeitsgruppe beschäftigen sich noch zwei Büros für Beratung und Projektsteuerung mit der Frage, auch die Architektin ist mit an Bord. Mit den Ergebnissen wird sich der Gemeinderat befassen.

Für Facebook-Nutzer Patrick Böhmler ist jedoch klar: „Leonberg sollte froh sein, ein Juwel wie das Bad zu haben, und sollte alles daran setzen, es zu erhalten!“