Mit dem Erbe Beck soll der ganze Bereich einheitlicher gestaltet werden. Ideen gibt es bereits viele.

Leonberg - Das Alte Rathaus in Höfingen ist einer der wichtigsten städtebaulichen Identifikationspunkte im Ortsteil. Zusammen mit der evangelischen Kirche, dem Kurfissareal und dem Schloss prägt es die historische Ortsmitte Höfingens. Von daher wundert es nicht, dass der Stadtverwaltung sehr viel daran gelegen ist, das direkte Umfeld des Fachwerkgebäudes aus dem 16. Jahrhundert aufzuwerten.

 

Dies geschieht nach dem Motto „weniger ist mehr“. „Wir wollen den Rathausvorplatz etwas entrümpeln“, erklärte Baubürgermeister Klaus Brenner das Vorgehen der Stadt in der jüngsten Ortschaftsratssitzung. Möglich wird dies durch Mittel aus dem Nachlass der Eheleute Erwin und Marianne Beck. 640 000 Euro haben die beiden der Stadt vermacht mit der Maßgabe, dass das Geld nur für Projekte in Höfingen verwendet werden dürfe.

„Das Erbe Beck ist ein Glücksfall“

Rund 280 000 Euro aus diesem Topf sind für die Neugestaltung des Rathausvorplatzes vorgesehen. „Das Erbe Beck ist ein Glücksfall für Höfingen. Hier haben wir die schöne Möglichkeit, mit wenigen Mitteln einen vergleichsweise großen Effekt zu erzielen“, führte Brenner weiter aus. Entscheidend dabei sei, dass man nicht gegen die bestehende Struktur arbeiten werde.

Die Gemeindeverwaltung hatte mit der Entwurfsplanung die Landschaftsarchitekten Gänßle, Hehr und Partner aus Esslingen beauftragt. Diese stellte Rainer Gänßle in den wesentlichen Zügen im Ortschaftsrat dar. Die Wirkung des Rathausplatzes soll durch eine schlichte Platzgestaltung gestärkt werden. Für den Platz- und Straßenbereich sind einheitliche Beläge geplant, ebenso eine einheitliche Beleuchtung. Der Belag um das Rathaus soll mit einem Sandstein in hellen Gelbtönen eingefasst werden. „Damit nehmen wir den Farbton des Rathaussockels auf“, sagte Gänßle. Ein Höhepunkt soll ein Landschaftsfenster mit Absturzsicherung und Sitzgelegenheiten im südlichen Bereich Richtung „Am Schlossberg“ sein, das den Blick ins Glemstal betont. „Die Situation schreit geradezu danach, so etwas zu gestalten“, meinte Gänßle.

Die Kosten für diese Aussichtsplattform bezifferte der Architekt auf Frage der Grünen-Ortschaftsrätin Katharina Staiger auf rund 12 000 Euro. Ortschaftsrat Dirk Jeutter (CDU) wollte wissen, inwieweit die Firma ITVT an den Planungen beteiligt sei, deren Firmengebäude unmittelbar an den Rathausvorplatz grenze. „Die ITVT war in alle Besprechungen eingebunden“, erwiderte Bürgermeister Brenner. Die Firma plane, ihr Gebäude 2018 umzubauen und habe in diesen Zusammenhang eine anteilige finanzielle Beteiligung an der weiteren Umgestaltung des Rathausvorplatzes in Aussicht gestellt.

Vergabe noch vor der Sommerpause

„Zudem ist ITVT Teil einer internationalen Gruppe und hat wiederholt bekundet, dass der Rathausvorplatz auf das internationale Publikum keinen einladenden Eindruck mache“, ergänzte Ortsvorsteherin Bärbel Sauer. Auf die Frage von Grünen-Ortschaftsrat Eberhard Grözinger, inwieweit bei der Platzierung neuer Sitzmöbel auf die Marktbeschicker und ihre Rangiermöglichkeiten Rücksicht genommen werde, antwortete Gänßle, dies geschehe in Absprache mit diesen.

Ausschreibung und Vergabe sollen noch vor der Sommerpause erfolgen, anschließend wird gebaut. Auf die Anfrage von CDU-Ortschaftsrätin Bettina Brösamle, ob die Sommerfeste der Vereine dadurch beeinträchtigt würden, erwiderte Brenner, die Baumaßnahmen fänden in Absprache mit den Vereinen statt.