Drei Frauen und zwei Männer sollen es richten: Frank Fabian, Sven Hupfauf, Judith Krauss, Claudia Münch-Thomas und Claudia Nowack stehen an der Spitze des Bundes der Selbstständigen.

Leonberg - Drei Frauen und zwei Männer sollen es richten: Frank Fabian, Sven Hupfauf, Judith Krauss, Claudia Münch-Thomas und Claudia Nowack stehen an der Spitze des Bundes der Selbstständigen. Ein völlig neu formiertes Führungsteam, nachdem sich der alte Vorstand im vergangenen Sommer mit einem Paukenschlag komplett verabschiedet hatte.

 

Wir erinnern uns: an einem brütend heißen Juli-Abend hatte bei der Mitgliederversammlung nicht nur der langjährige Vorsitzende Bernhard Neuber seinen Rücktritt erklärt. Auch seine vier Vorstandskollegen wollten nicht mehr.

Die Basis reagierte irritiert. Nach längerer Aussprache erklärten sich die bisherigen Vorständler bereit, ein halbes Jahr dranzuhängen, um ein neues Gremium einzuarbeiten.

Der große Knall

„Das war damals ein großer Knall“, blicken Claudia Nowack und Frank Fabian auf jenen denkwürdigen Abend im Stadthallen-Restaurant zurück. Dennoch fanden sich recht schnell fünf Leute, die bereit waren, den Verein für Unternehmer und Führungskräfte zu leiten. „Wir haben uns mit dem alten Vorstand vier Mal getroffen und die Arbeit erläutern lassen“, berichten Nowack und Fabian, die als Sprecher fungieren. Einen klassischen Vorsitzenden gibt es nicht mehr.

Damit will das neue Führungsteam ein klares Zeichens setzen. „Früher hatte sich alles auf Herrn Neuber konzentriert“, erklären Fabian und Nowack. „Wir möchten die Aufgaben im Team erledigen.“

Wobei die Organisation von themenbezogenen Stammtischen, Firmenbesuchen oder Beratungsgesprächen für Jungunternehmer nicht an den fünf Vorständlern hängen bleibt. Sie werden von einem Beirat unterstützt, dem Clemens Beck, Heiko Geiger, Elke Kirchner, Stephan Schraitle und Carolin Wermuth angehören. Für die künftige Arbeit will sich das neue Führungsteam noch stärker an den Bedürfnissen der rund 140 Mitgliedsbetriebe im ganzen Altkreis Leonberg orientieren. Dafür ist eine Befragung geplant, bei der die Firmenchefs konkrete Wünsche äußern können.

Klar ist schon jetzt, dass es die Leomess weiter geben wird. Die große Leistungsschau der heimischen Wirtschaft findet aller drei Jahre im Reiterstadion statt und wird vom BdS veranstaltet. Die nächste Leomess ist im Mai 2018 vorgesehen.

Der gute Draht ist wichtig

Wichtig ist den Vorstandssprechern, die zufälligerweise beide Rechtsanwälte sind, ein guter Draht ins Rathaus und zu den Gemeinderatsfraktionen. „Es ist von großer Bedeutung, dass der Oberbürgermeister und die Kommunalpolitiker die Belange der heimischen Wirtschaft kennen und verstehen“, sagt Claudia Nowack, die früher selbst für die Freien Wähler im Gemeinderat war, aber aus familiären Gründen nicht mehr kandidiert hatte.

Im Verhältnis zwischen dem früheren Vorstand und der Verwaltungsspitze hatte es immer mal wieder gekriselt. Jetzt wollen die BdS-Sprecher möglichst bald mit dem Oberbürgermeister und seinen beiden Stellvertretern ein intensives Gespräch führen.

Ein Termin mit den Vorständen des Leonberg Business Network (LBN) steht auf der Agenda von Fabian und Nowack ebenfalls ganz oben. „Wir sehen beide Vereine nicht als Konkurrenz sondern als Ergänzung“, sagt Fabian. „Das LBN ist das Sprachrohr der Industrie und der großen Unternehmen. Der BdS ist vor allem für Handwerk, Gewerbe und Einzelhandel da.“

Da liegt es nahe, dass der BdS einen engen Austausch mit den beiden innerstädtischen Werbegemeinschaften „Faszination Altstadt“ und „Wir sind Eltingen“ anstrebt. Standortpflege müsse nicht nur bei der Industrie, sondern auch beim Handel betrieben werden. Grundsätzlich können sich Nowack und Fabian eine große Werbegemeinschaft für die ganze Stadt vorstellen. „Aber das dauert noch ein paar Jahre.“