Die Ortsverwaltung, der Heimat- und Kulturverein und der Obst- und Gartenbauverein in Höfingen übernehmen das Erbe von Walter Hörnstein.

Leonberg - Beide sind aus Höfingen nicht wegzudenken: der Künstler Walter Hörnstein und sein Kunstmarkt. Hörnstein fällt es jedoch inzwischen aus Altersgründen schwer, das Ereignis, das weit über die Grenzen Leonbergs hinaus bekannt ist, zu organisieren. Dass die Kunstfreunde auch in Zukunft nicht darauf verzichten müssen, ist der Ortsvorsteherin Bärbel Sauer und zwei Vereinen zu verdanken, dem Heimat- und Kulturverein und dem Obst- und Gartenbauverein (OGV).

 

Die Ortsvorsteherin Bärbel Sauer, Bettina Brösamle vom Obst- und Gartenbauverein und Uwe Freund vom Heimat- und Kulturverein Höfingen sitzen im Alten Rathaus um einen Tisch herum. Sie kennen sich lange und man sieht, dass die Chemie zwischen ihnen stimmt. Dass es mit dem Kunsthandwerkermarkt weitergehen soll, ist für sie eine Herzensangelegenheit. Für die Ortsvorsteherin ist es selbstverständlich gewesen, sich dafür einzusetzen: „Ich will ja den Teilort stärken,“ sagt Bärbel Sauer. Auch das Alleinstellungsmerkmal, das der Kunstmarkt habe, wolle sie stärken. Uwe Freund erklärt, dass der Kunstmarkt ja zum Portfolio seines Vereins passe. Und dieser habe mit sechs Ausstellungen im Jahr entsprechende Erfahrung. „Wir übernehmen gern die Veranstalterrolle“, betont Freund.

Während um Hörnsteins Höfle herum Kunst präsentiert wird, findet jedes Jahr im August am selben Wochenende das Sommerfest des OGV statt – beide Veranstaltungen ergänzen sich perfekt. Das wird auch weiterhin so bleiben. Bettina Brösamle erzählt bei dieser Gelegenheit, wie die Kooperation überhaupt entstanden ist: „Walter Hörnstein liefert schon seit zwanzig Jahren die Würstle für unser Fest.“

Kunst aus eigener Hand

Der Schwerpunkt soll in Zukunft wieder mehr auf der Kunst liegen, so der Wunsch der Ortsvorsteherin. Das unterstützt Uwe Freund: „Denn wir wollen etwas Besonderes – Kunst, die in eigener Hand entstanden ist. Das steht auch schon im Teilnehmervertrag.“ Der Markt soll allerdings weiterhin anderes wie beispielsweise Kunsthandwerk bieten. Die Vielfalt sei ihnen wichtig, ist von Brösamle zu erfahren.

Während Sauer weiß, dass gerade junge Künstler sich einmal ausprobieren wollen und der Kunstmarkt dafür eine gute Möglichkeit ist, ist es Freunds Wunsch, dass mehr einheimische Künstler an dem Markt teilnehmen. Sie sollten die Gelegenheit nutzen, sich dort zeigen. „Es gibt auch Künstler, die wir ansprechen werden.“

Sauer, Brösamle und Freund engagieren sich aber nicht nur gern für und in ihrem Stadtteil. Mit ihren verschiedenen Kompetenzen bilden sie ein ideales Team, um den Kunstmarkt in die Zukunft zu führen.

Gleich in ihrem ersten Gespräch hätten sie die Aufgaben verteilt. Brösamle: „Wir wollen den Aufwand reduzieren, und alles auf den modernen Stand bringen.“ Und man wolle eine bessere Struktur reinbringen. Das müsse auch sein, sagt Sauer, und nennt dann beispielsweise Gründe wie den Daten- und Brandschutz wie auch die Sicherheit. „Wir müssen juristisch sauber aufgestellt sein.“

Anmeldung läuft online

Die Anmeldung zur Teilnahme läuft in Zukunft über die Homepage des Heimat- und Kulturvereins (kunstmarkt@hoefinger-heimat-und-kulturverein.de). Der OGV kümmert sich jetzt um die schriftlichen Anmeldungen und die Kommunikation per Mail. Der Heimat- und Kulturverein übernimmt die Öffentlichkeitsarbeit, die Organisation beim Markt und die Betreuung der Künstler. Die Stadt wiederum beschäftigt sich mit den rechtlichen Dingen und hat den Kontakt zu den Ämtern wie Gewerbe-, Ordnungs- und Kulturamt.

Selbst wenn Bärbel Sauers Blick in die Zukunft gerichtet ist, weist sie doch noch darauf hin, dass „weiterhin keine Gebühren von den Ausstellern erhoben werden“. Das sei im vergangenen Jahr „unglücklich gelaufen“.

Beim 21. Höfinger Kunstmarkt am 12. August gibt es eine offizielle Stabübergabe. „Es ist ja das Erbe von Walter Hörnstein, das wir übernehmen“, sagt Sauer. „Wir wollen, dass er da mit eingebunden ist.“ Bettina Brösamle fügt hinzu: „Wir wollen die Veranstaltung in seinem Sinne am Leben erhalten.“ Und Walter Hörnstein wird in diesem Jahr wieder eine Fahne zum Höfinger Kunstmarkt gestalten.