Mit zehnmonatiger Verspätung eröffnet der 2 Millionen Euro schwere Neubau in der Mörike-Schule. Der Zeitplan hatte sich deutlich verschoben wegen des Einspruchs eines Nachbarn und Problemen mit einer Handwerksfirma.

Leonberg - Die Worte von Klaus Brenner lassen keinen Zweifel zu: „Mit Beginn des neuen Schuljahres muss die neue Mensa in der Mörikeschule komplett fertig sein!“ Die ultimative Terminierung des Baubürgermeisters hat ihren Grund: Denn eigentlich sollte der Anbau der Grundschule schon zum Ende der Herbstferien des vergangenen Jahres bezugsfähig gewesen sein. Doch seither hat sich der Zeitplan von Ferien zu Ferien verschoben. Erst legte ein Nachbar Widerspruch gegen das mit zwei Millionen Euro veranschlagte Vorhaben ein. Um bauen zu können, musste sich die Stadt eigens die Genehmigung des Regierungspräsidiums einholen. Dann mussten die Pläne überarbeitet werden.

 

Schließlich gab es noch Ärger mit der Fassadenfirma. „Die haben uns einfach hängen lassen“, sagt Klaus Brenner. Wie beim Domino verschoben sich auch die Folgearbeiten nach hinten.

Bislang wurde in drei Schichten gegessen

Für die Schüler kein guter Zustand. Gegessen werden musste in drei Schichten, unter dem Dach im Altbau. Irgendwann hatten der Chef des Baudezernates und Gabriele Schmauder, die Leiterin des städtischen Schulamtes, genug. Nach den Pfingstferien wurde die Mensa provisorisch geöffnet. Die rund 240 Schülerinnen und Schüler konnten im Erdgeschoss ihre Mahlzeiten einnehmen. Dass nebenan und im Obergeschoss noch die Handwerker Zugange waren, störte die Kinder recht wenig. Hauptsache, es schmeckt.

Doch dieses Provisorium gehört nun der Vergangenheit an. Die Arbeiten liegen in den letzten Zügen. Der Speisesaal im Erdgeschoss ist faktisch fertig. In der oberen Etage ist ebenfalls Land in Sicht. Dort gibt es zwei großzügige Räume, die den Schülern in Pausen, für Arbeitsgemeinschaften, Projekte, aber auch für den Unterricht zur Verfügung stehen.

Dies ist auch dringend notwendig, wird mit Beginn des neuen Schuljahres an der Hindenburgstraße der Ganztagsunterricht vollständig eingeführt. Nicht nur für die Jahrgangsstufen eins bis drei, so wie es schon bisher Praxis ist. Auch die Kinder der vierten Klassen können nun von 8 bis 16 Uhr zur Schule gehen. Darüber hinaus gibt es eine Betreuung schon ab 7 Uhr und bis 17 Uhr. Die Eltern können frei entscheiden, ob sie das Ganztagesangebot annehmen, betont Gabriele Schmauder.

Die neue Mensa zeichnet sich nicht nur durch große Fensterflächen aus. Besonders stolz sind Dominik Heni und Michaela Sing vom städtischen Gebäudemanagement auf die Farbelemente, die den Räumen eine Lebendigkeit verleihen. So wurden die Säulen in Grün gestrichen. Sozusagen als Pendant zu den Bäumen auf dem Schulhof. Diese wiederum sollen künftig nicht mehr allein die Optik des Pausenbereichs verschönern. „Wir werden insgesamt mehr Grünflächen anlegen“, kündigt Klaus Brenner an.

Gläserner Verbindungssteg dauert länger

Wenn Mitte September die Kinder aus Eltingen und dem Ezach das Schulgelände wieder bevölkern, sind die Bauarbeiten dort noch nicht zu Ende. Ein gläserner Verbindungssteg soll den historischen Altbau in der Mitte und den lang gestreckten Neubau an der Bismarckstraße miteinander verbinden. Die jetzige überdachte Mauer zwischen beiden Gebäuden wird dann abgerissen.

Die breite Glasröhre ist mit Kosten von rund 175 000 Euro die deutlich günstigere Alternative zum Bau von drei außen liegenden Fluchttreppenhäusern. Denn die wären mit 240 000 Euro zu Buche geschlagen.

Außerdem muss die Stadt aus Brandschutzgründen etwa 220 000 Euro für neue feuerfeste Flurtüren investieren. Für die Neugestaltung des Schulhofes sind 150 000 Euro fällig, Darin enthalten sind große Sitzstufen, die zur Mensa führen. Mit diesen Arbeiten wird im nächsten Jahr begonnen.