Das Ordnungsamt genehmigt unbürokratisch neue Außengastronomie in der Altstadt. Doch die Freiluft-Sperrstunde um 23 Uhr bleibt. Ausnahmen bestätigen freilich die Regel.

Leonberg - Der Sommer hat sich noch nicht so richtig entschieden, ob er dauerhaft bleiben will oder nicht. Doch in der Leonberger Altstadt ist die Gastronomie schon auf warme Temperaturen eingestellt. Nachdem im vergangenen Jahr die Gastromeile auf dem Marktplatz Premiere hatte, gibt es nun weitere Neuigkeiten in Sachen Außengastronomie.

 

Das Gasthaus Bären in der Schloßstraße hat jetzt eine Sommerterrasse. Die liegt auf der anderen Straßenseite, ist aus Holz und wird im Herbst wieder abgebaut. „Die Stadt war sehr kooperativ“, lobt der Chefkoch Kay Philipp die unbürokratische Genehmigung der Außengastronomie.

Was Jürgen Beck bestätigt: „Wir haben den Antrag binnen 24 Stunden bearbeitet“, erklärt der Leiter des Ordnungsamtes. Und nicht nur in diesem Fall hat die Behörde schnell entschieden. Auch das Ansinnen des veganen Restaurants „Grüner Michel“, mehr Tische und Stühle auf dem Marktplatz aufzustellen, wurde zügig genehmigt.

„Für uns ist wichtig, dass wir den Schulterschluss mit den Gewerbetreibenden in der Altstadt herstellen“, sagt Beck. So seien die beiden aktuellen Genehmigungen mit der Werbegemeinschaft „Faszination Altstadt“ abgestimmt.

Brenner inspiriert sich in Italien

Die neue Terrasse des Bären passt hervorragend ins Konzept des Baubürgermeisters. Klaus Brenner, der sich in den Städten des Mittelmeers gestalterisch inspirieren lässt, will nicht nur den Marktplatz selbst, sondern auch die Nebengassen beleben. „Es genügt ja schon, wenn das eine oder andere Lokal zwei oder drei Tische draußen hat“, sagt Brenner, der sich seit drei Jahren für die Altstadt stark macht. „Überall ein bisschen Leben. Das hat dann fast italienische Atmosphäre.“

Deshalb sähe es der Baubürgermeister auch gerne, wenn weitere Altstadt-Lokale Sitzgelegenheiten anbieten würden. Hätte zum Beispiel in der Schloßstraße auch das griechische Restaurant Ochsen ein paar Tische draußen, so schwebt Brenner vor, wäre die Altstadt schon nahe dran am mediterranen Flair.

Sperrstunde ist um 23 Uhr

Was die Sperrstunde betrifft, ist Leonberg allerdings noch typisch deutsch. Ob am Marktplatz, in Eltingen oder in Gebersheim: Um 23 Uhr ist im gesamten Stadtgebiet grundsätzlich Schluss. „Wir machen das im Sinne einer einheitlichen Linie“, sagt der Chef des Ordnungsamtes. Was Ausnahmegenehmigungen freilich nicht ausschließt. Die Lange Kunstnacht etwa, die überwiegend in Räumen steigt, dauert bis 1 Uhr. Auch ist es bei Ausnahmeregelungen natürlich ein Unterschied, ob es sich um einen Leseabend oder ein Hardrock-Konzert handelt. „Es ist immer eine Abwägungssache“, sagt Jürgen Beck .

Die Devise „Ermessen und Augenmaß“ gelte überdies bei den Kontrollen des Ordnungsamtes und der Polizei. „Damit fahren wir meistens gut“, meint Beck. „Schließlich müssen auch die berechtigten Interessen der Anwohner berücksichtigt werden.“