Von Mittwoch an ist die Grabenstraße komplett für den Verkehr freigegeben. Auch die Busse fahren normal. Allerdings stehen noch ein paar Arbeiten aus. So wird die Graf-Ulrich-Straße für zehn Tage gesperrt.

Leonberg - Ohrenbetäubend ist der Lärm, den die elektrische Steinsäge derzeit in der oberen Grabenstraße verursacht. Doch nur wenige Steine sind noch einzupassen. Das neue Bushäuschen vor der Kreissparkasse steht auch schon, die Ampeln sind installiert und teilweise schon in Betrieb. Es ist beinahe vollbracht. Und das sogar schon anderthalb Wochen vor dem anvisierten Ende.

 

Am Mittwochmorgen wird die Grabenstraße wieder komplett für den Verkehr freigegeben. Die Sanierung der wichtigsten Nord-Süd-Achse Leonbergs ist dann fast abgeschlossen. Viele haben diese mit einer Operation am offenen Herzen verglichen und nicht immer lief alles reibungslos. Staus sowie Autofahrer, die unerlaubt Schleichwege nutzten oder zu schnell unterwegs waren, sorgten immer wieder für Ärger. Dazu kamen Probleme am provisorischen Kreisel auf der Stuttgarter Straße in Verbindung mit den Baustellen auf Gerlinger Gemarkung, die bei Pendlern Verdruss auslösten.

Von Mittwoch an soll der Verkehr nun wieder störungsfrei die Grabenstraße hoch- und runterrollen. Mit Betriebsbeginn fahren die Busse dann wieder wie gewohnt die Haltestellen an und nicht mehr über den Marktplatz. Die Linien nutzen dann auch wieder die Bahnhofstraße anstelle des Umweges über die Eltinger und die Lindenstraße. Für das gesamte Projekt sind 1,65 Millionen Euro veranschlagt. So wurde nicht nur der gesamte Straßenbelag erneuert, es wurden auch Kanäle und Leitungen verlegt, Ampeln ausgetauscht sowie die Gehwege ansprechend mit Betonpflaster gestaltet. Ebenfalls neu sind die Radwege. Den Berg hoch können Radler jetzt den verbreiterten Gehweg nutzen, bergab gibt es einen sogenannten Schutzstreifen. Ist kein Radfahrer unterwegs, können Autofahrer die gestrichelte Linie überfahren, etwa wenn ein Lastwagen oder ein Bus entgegenkommt und der Platz nicht reicht. „Ist aber ein Radfahrer unterwegs, darf der Schutzstreifen nicht überfahren werden“, mahnt die Stadtsprecherin Undine Binder-Farr.

Die Radstreifen seien auf eine Empfehlung der Radwegekommission hin eingerichtet worden, in der Vertreter der Stadt, der Agendagruppe Radl, des ADFC und der Polizei zusammenarbeiten. „Wem das zu gefährlich erscheint, etwa für sein Kind, das mit dem Rad zur Schule fährt, der kann weiterhin die bekannten Wege durch die Altstadt nutzen“, sagt Binder-Farr. Der Schutzstreifen sei ein Angebot für geübte Radler, die den schnellsten Weg nehmen wollten. „Sobald die Streifen markiert sind, werden die Autofahrer auch aufmerksamer“, meint die Stadtsprecherin.

Ganz sind die Arbeiten an der Grabenstraße aber noch nicht beendet. So fehlt auf den beiden Kreuzungen teilweise noch der Deckasphalt. Erst dann können auch die endgültigen Fahrbahnmarkierungen aufgebracht werden. Dazu kommen kleinere Arbeiten an den Gehwegen. Auch die Bäume sind noch nicht gepflanzt. Von Mittwoch bis Samstag, 25. Oktober, ist außerdem die Graf-Ulrich-Straße zwischen Hinterem Zwinger und der Grabenstraße gesperrt, sodass die Ein- und Ausfahrt in die Altstadt nur über die Graf-Eberhard-Straße möglich ist. Außerdem wird die Sonnenkreuzung am Wochenende 25. und 26. Oktober komplett gesperrt, um den Deckasphalt aufzubringen.