Misselwitz kam als Zivildienstleistender durch eine Freundin auf den Geschmack. „Sie wollte einen Marathon laufen, und ich dachte mir, das kannst du doch auch“, sagt der Mann, der trotz eines blauäugig angelegten Trainingsprogramms ins Ziel kam. Durch den Erfolg angespornt, erhöhte er sein Trainingspensum und entdeckte den Triathlonsport. Und dass er zeitlebens auch noch ein leidenschaftlicher Schwimmer war, passte da ganz gut in den Kram. Er ist auch Mitglied bei den Leonberger Wasserfreunden. Martin Dempf, Schwimmer und ebenfalls Triathlet, ist sein Trainingspartner.

 

Stammgast beim Waldmeisterlauf

Neben der „Challenge Roth“ war der gebürtige Hallenser mehrmals in Buschhütten im Siegerland unterwegs – der Wettkampf gilt als Saisonauftakt für den Triathlonsport – oder auch beim Steinheimer Triathlon. Und als Warmbronner lässt er sich natürlich den Waldmeisterlauf nicht entgehen. Der „Ironman 70.3 Kraichgau“ im Juni war die Generalprobe für den Wettkampf in Mittelfranken. Und weil ihm das alles scheinbar nicht genug ist, schwebt ihm noch der Supermarathon über 73,5 Kilometer beim Rennsteiglauf im Thüringer Wald vor. „Das ist für mich die schönste Strecke überhaupt“, sagt Misselwitz, der als Student unweit des bekannten Kammwegs gewohnt hat und bei dem Wettkampf den Marathon gelaufen war.

Doch das ist Zukunftsmusik. Der 38-Jährige nimmt sich jetzt erst einmal eine längere Auszeit vom Leistungssport. „Mit der Geburt unseres dritten Kindes im April habe ich mich entschieden, dass ich nach Roth kürzer treten werde“ (Misselwitz). Er wolle zwar an dem ein oder anderen kleineren Wettkampf teilnehmen, aber bis zu 17 Trainingsstunden pro Woche seien mit dem Familienleben schlichtweg nicht vereinbar. „Ich werde es schon vermissen, aber es ist eine bewusste Entscheidung“, sagt der Maschinenbau-Ingenieur, bei dem wohl künftig etwas weniger Kuchen auf den Tisch kommt. Aber seine Gattin und die Kinder wird die Pause freuen.