Gymnasiasten schneiden sehr gut beim Schülerwettbewerb des baden-württembergischen Landtags ab. Seit 56 Jahren verfolgt der Wettbewerb ein klares Ziel: Die politische Bildung von Jugendlichen zu fördern.

Leonberg - Sie interessieren sich für Politik, für das soziale und gesellschaftliche Leben, sie haben offene Ohren und Augen, für das, was um sie herum geschieht, was Menschen bewegt und antreibt.

 

Damit stehen die 13 Rutesheimer Gymnasiasten nicht allein da, sondern sie gehören zu den mehr als 3500 Jugendlichen, die am Schülerwettbewerb des Landtags von Baden-Württemberg teilgenommen haben. Aber eines unterscheidet die zwölf Mädchen und einen Jungen, die die Rutesheimer Schule besuchen, doch von anderen Wettbewerbsteilnehmern: Sie wurden von der Jury für ihre Beiträge ausgezeichnet.

Corinna Endreß und Ida Heinzel haben einen ersten Preis bekommen. Je ein zweiter Preis geht an Felicitas Böhm, Anna Doumanas, Rahel Illi, Melanie Mundinger, Lisa-Maria Nalbach, Katja Weintritt und Matthias Saibert. Einen dritten Preis errungen haben Romy Berner, Elena Held sowie Ramona Unterweger. „Das ist insgesamt ein herrausragendes Ergebnis“, sagt Sabine Kurtz. Die Leonberger CDU-Landtagsabgeordnete ist die Vorsitzende im Beirat des Wettbewerbs und leitet das Gremium, das die Förderpreise auswählt. Und angesichts der guten Ergebnisse, die das Gymnasium Rutesheim vorzuweisen hat, hat sie es sich nicht nehmen lassen, die Preisträger selbst zu beglückwünschen und ihnen die Preise zu überreichen.

Förderung der politischen Bildung im Fokus

Seit 56 Jahren verfolgt der Wettbewerb ein klares Ziel: Die politische Bildung von Jugendlichen zu fördern. Unter dem Motto „Komm heraus, mach mit“, ruft der Landtagspräsident seit 1957 damit alle Schüler Baden-Württembergs von der neunten Klasse an auf, zu brisanten politischen Themen Stellung zu nehmen. „Der Schülerwettbewerb will junge Leute auf Politik neugierig machen und sie zu kritischem und tolerantem Engagement für die Demokratie anspornen“, sagte Sabine Kurtz.

„Die Schüler, die an diesem Wettbewerb teilnehmen, sind auch sonst sehr engagiert“, sagt Schulleiter Jürgen Schwarz. Voll des Lobes war er auch für die Gemeinschaftskunde-Lehrer Daniela Kattler, Ines Wagenplast, Hans-Jörg Läpple und Harald Macco. Ihnen sei es gelungen, eine große Zahl Wettbewerbsteilnehmer erfolgreich zu animieren, aber auch die Thematik gut in den Unterricht einzubauen. Die reichte von der Bedeutung Europas bis zum Thema Wählen mit 16 – aber auch, was den Jugendlichen sonst unter den Nägeln brennt, konnten sie in den Beiträgen behandeln. Thema war aber auch das Verhältnis von Jung und Alt. Während sich Corinna Endreß, eine der zwei Gewinnerinen des ersten Preises aus Rutesheim, das Thema Teilen als Zukunftsmodell in der Gesellschaft aufgriff, setzte sich Ida Heinzel in einer Videoreportage damit auseinander, wie viel Vielfalt unsere Gesellschaft verträgt. Die beiden werden an der Bildungsreise teilnehmen, die 100 Jahre Erster Weltkrieg zum Thema hat und die nach Genf und Verdun führen wird.

Nur ein Junge aus der Rutesheimer Schule dabei

„Das Rutesheimer Teilnehmerfeld ist typisch, denn sehr viele Mädchen machen bei dem Wettbewerb mit“, stellte Sabine Kurtz fest. Allerdings sei man auf der andere Seite schon auch besorgt, dass sich so wenige Jungen für den Wettbewerb interessierten. Dem stimmte auch der Lehrer Hans-Jörg Läpple zu. „Mädchen engagieren sich auch sonst mehr als Jungs. Auch bei Austauschen mit anderen Schulen aus dem Ausland zeigen sie mehr Interesse“, hat er beobachtet. Am Rutesheimer Gymnasium hat als einziger Junge Matthias Saibert an dem Wettbewerb mitgemacht und gemeinsam mit Lisa-Maria Nalbach das Thema Europa behandelt. „Sowohl das Thema als auch die Möglichkeiten der Präsentation haben mich angesprochen“, meinte er.

„Die Jugendlichen haben sich sachlich, kompetent, häufig sehr kritisch, aber auch kreativ mit den Themen befasst“, meinte Sabine Kurtz rückblickend. Für die nächste Ausgabe des Wettbewerbs wünscht sie sich natürlich wieder ein rege Beteiligung.