Der Lebensmittelmarkt will im Dezember in modernerem Design wieder eröffnen.

Leonberg - Beim Rewe-Supermarkt in der Römerstraße sind die Zeichen unübersehbar. Zwar klebt an der gläsernen Eingangstür noch ein rotes Schild mit der Aufschrift „Schön, dass Sie da sind“. Doch an der Wand rechts davon, über ein paar Säcken Blumenerde, hängen zwei Plakate „Wir schließen und machen Platz für einen neuen Rewe-Markt“. Darunter noch der Verweis für treue Rewe-Anhänger auf die nächstgelegenen Märkte in Renningen, Schwieberdingen und Sindelfingen. Wer den Markt betritt, erkennt, dass es hier nicht mehr lange bis zum Kehraus ist: In den Getränkeregalen gibt es erhebliche Lücken, bei den Keksregalen sind mehrere Ebenen leer. In vielen Bereichen stehen in den Fächern ganz unten keine Waren mehr, nur die Wursttheke ist noch gut gefüllt.

 

Letztmals am Ostersamstag geöffnet

Die bevorstehende Schließung des Lebensmittelmarktes in der Römerstraße beschäftigt die Leonberger Bürger. In den sozialen Netzwerken schießen Informationen und Spekulationen wild durcheinander. Von einer baldigen Schließung ist die Rede, einer Neueröffnung im September, und einer will sogar wissen, dass nach dem Abriss der „versifften Baracke“ ein Edeka an dieser Stelle neu eröffnet.

Die Fakten sind andere: Letztmals geöffnet hat der Leonberger Rewe in der Römerstraße – wie ebenfalls auf dem Plakat rechts vom Eingang vermerkt ist – am Ostersamstag, 31. März, allerdings nur bis 21 Uhr und nicht wie sonst bis Mitternacht. „Danach wird das Gebäude komplett abgerissen und neu aufgebaut“, erklärt Sabine Stachorski, die als Pressesprecherin bei Rewe für den südwestlichen Raum zuständig ist. Ziel ist, den neuen Markt im Dezember wieder zu eröffnen. Ein genaues Datum gibt es aber noch nicht. „Es ist ein straffer Zeitplan, aber wir haben uns das so vorgenommen“, sagt Stachorski. Diesem Zeitplan sei es auch geschuldet, dass Rewe noch keine Baugenehmigung von der Stadt habe. Das liege nicht an der Behörde. „Da liegt der schwarze Peter bei uns“, räumt Stachorski unumwunden ein. Man habe die Baugenehmigung sehr spät eingereicht.

Undine Thiel, Pressesprecherin der Stadt Leonberg, ist in dieser Sache aber sehr optimistisch: „Es wird nicht mehr lange dauern, es fehlen nur noch Kleinigkeiten“, sagt sie. Und mit dem Abriss beginnen könne man auch ohne Baufreigabe.

Mitarbeiter in andere Märkte

Beim Neubau werde das Gebäude um 90 Grad gedreht und soll dann neuesten technischen Standards vor allem in Sachen Energieeffizienz genügen. Insgesamt werde die Verkaufsfläche von bisher knapp 1260 Quadratmetern um rund 300 Quadratmeter vergrößert werden, vor allem der Bäcker „Stefansbäck“ werde mehr Raum einnehmen. „In unserem neuen ShopDesign werden die Salatbar sowie Obst und  Gemüse mehr herausgestellt werden“, führt die Pressesprecherin weiter aus.

Außerdem werde der Anteil an regionalen Produkten wachsen. „Wir werden spezielle Möbel für regionale Anbieter haben, auf denen die Produkte noch besser zur Geltung kommen“, meint Stachorski. Da im Neubau mehr Glas verbaut wird, werde es zudem mehr Tageslicht geben und der Markt deutlich heller werden.

Keine Sorgen müssen sich nach Angaben der Pressesprecherin im Übrigen die 45 Mitarbeiter des Leonberger Rewe-Markts machen. „Wir haben in irgendwelchen Märkten immer Bedarf“, erläutert Stachorski. Wenn die Mitarbeiter es wollten, könnten sie alle nach der Wiedereröffnung im Dezember auch wieder in der Leonberger Filiale anfangen. „Wenn einige Mitarbeiter aber an anderen Standorten bleiben wollen, werden wir neue Fachkräfte in Leonberg einstellen“, verspricht die Pressesprecherin.