Die Umweltschützer des Bürgervereins versuchen, in ihren Biotopen dem Artensterben entgegen zu wirken.
Leonberg - Der Artenschwund nimmt immer mehr zu – mit dramatischen Folgen. „Nicht nur eine Tierart nach der anderen verschwindet auf unserem Planeten und vor unserer Haustür, auch die Vielfalt der Pflanzen nimmt in erschreckendem Tempo ab“, ist auch Michael Kast von der Umweltgruppe des Eltinger Bürgervereins besorgt.
„Wir merken dies daran, dass wir uns immer mehr freuen, wenn wir eine Wiese finden, in der wie in früheren Zeiten viele verschiedene Blumen blühen“, sagt der Umweltschützer. Die Arbeitsgruppe Umwelt im Bürgerverein Eltingen, auch „Schlammbrüdern“ genannt, pflegt mehrere Biotope. Durch diese Pflege und geschicktes Vorgehen bei der alljährlichen Mahd werde alles getan, um diesen besorgniserregenden Trend zu stoppen. „Wir gehen soweit, dass wir allles tun, damit sich Pflanzen ansiedeln, die dort schon lange nicht mehr oder sogar noch gar nie zu sehen waren“, schildert Michael Kast.
Über 200 Arten in den Biotopen
Wolfsmilchgewächse gibt es schon lange in den verschiedenen Biotopen, aber auf eine Rarität unter diesen sind die Schlammbrüdern besonders stolz. In dem Feuchtgebiet Unter Laiern blüht eine Sumpfwolfsmilch, eine sehr seltene Pflanze, die inzwischen außerordentlich stattlich herangewachsen ist. „Der gefällt es bei uns offensichtlich sehr gut“, meinen die Schlammbrüder.
„Die Türkenbundlilie ist nicht nur eine der attraktivsten Pflanzen, die man in den heimischen Wäldern findet, sie gehört auch zu den anspruchsvollen und deshalb seltenen Arten, die die meisten Menschen nur von ihren Wanderungen in den Bergen kennen“, erläutert Michael Kast. Im Kammerforst gibt es nur einige wenige Standorte mit Türkenbundlilien, die leider immer wieder unter den Waldarbeiten leiden.