Kommentar: Kleine dezentrale Weihnachtsmärkte haben ihren Charme.

Leonberg - Man mag in diesen sonnigen Frühherbsttagen nur schwerlich an Winter und Weihnachten denken. Zu schön ist doch das fast sommerliche Flair, das wir in den Monaten Juli und August so sehr vermisst haben. Aber es gibt Menschen, die sich dringend mit den Adventswochen beschäftigen müssen: Ein Weihnachtsmarkt lässt sich nicht von heute auf morgen organisieren, erst recht nicht, wenn er unter Pandemiebedingungen stattfinden muss.

 

Denn letztlich fischen die Organisatoren gezwungenermaßen gehörig im Trüben: Alles hängt von der aktuellen Coronaverordnung der Landesregierung ab. Und wenn die nicht da ist, behalten alle Pläne einen spekulativen Charakter. Da geht es der Leonberger Citymanagerin Nadja Reichert nicht besser als ihrer Weil der Städter Kollegin Marion Beck. Wobei das Leonberger Alternativkonzept so spannend klingt, dass es weit mehr als eine aus der Not heraus geborene Variante sein könnte. Kleine Weihnachtsdörfer an drei unterschiedlichen Plätzen, das hat was.

Eltinger nutzen die Chance zur Geselligkeit

So werden drei unterschiedliche Quartiere in der Stadt belebt: der Marktplatz mit seiner einzigartigen Kulisse, darüber hinaus Eltingen und das dicht besiedelte Gebiet rund ums Leo-Center. Für die Menschen dort ist der Gang zum Stadthallen-Vorplatz ein Katzensprung. Dass die Bäume mit Lichterketten eine tolle Atmosphäre erzeugen können, hat sich schon beim Sommerfestival Leonpalooza gezeigt. Entsprechend dürfte ein kleines Weihnachtsdorf auf dem Bürgerplatz ein stimmungsvoller Ort werden.

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Dass die Michaelskirche ein idealer Schauplatz für Adventszauber und Lichterglanz ist, liegt auf der Hand. An Resonanz dürfte es nicht mangeln. Die Eltinger nutzen bekanntlich jede Chance zur Geselligkeit gerne wie ausführlich. Der Kirchplatz dürfte an mehreren Wochenenden voll sein.

Nicht jeder steht auf große Weihnachtsmärkte

Damit sind wir bei der Terminfrage: Die kleinen Märkte an zwei oder drei Adventswochenenden stattfinden zu lassen, wie es auch Ditzingen vorhat, ist richtig. Der Bedarf ist vorhanden. Zumal nicht jeder auf die riesigen Weihnachtsmärkte steht. Ein kleines heimeliges Hüttendorf dürfte auch allerlei auswärtige Besucher locken.

Kreativität und Engagement sind also in unseren Städten mehr als genug vorhanden. Jetzt bleibt nur zu hoffen, dass die anstehende Coronaverordnung nicht wieder die mit Herzblut geschmiedeten Pläne über den Haufen wirft. Wobei es eher so aussieht, dass größere Märkte wieder möglich sind.

Armband für Geimpfte und Genesene

Die Stuttgarter Idee, auf Absperrungen und Einlasskontrollen zu verzichten und stattdessen geimpfte, genesene und getestete Gäste per Armband auszuweisen, könnte durchaus Vorbildcharakter haben. Ob sie ein Modell für die kleineren Weihnachtsdörfer im Altkreis Leonberg ist, hängt auch von den Bedingungen ab, die die ausstehende Verordnung vorgibt. Solange ist es gut, dass wir engagierte Planerinnen haben, die für die Menschen etwas möglich machen wollen.