Leser-Reaktionen:
Beide Referenten haben sehr komplizierte Sachverhalte für den Laien verständlich gemacht. Viele sind wegen des einen Vortrages gekommen, waren dann aber vom anderen Vortrag mindestens genauso begeistert.

Stuttgart - Die „Vortragsmischung“ aus so völlig unterschiedlichen Themengebieten wie Ernährung und Quantenphysik hat viele Besucher der Leser-Uni gereizt. Für die Leserin Elisabeth Warth-Fohlmeister stand indes – wie für zahlreiche andere Besucher auch – die Evolution der Ernährung im Vordergrund. Besonders beeindruckt war sie von der hohen Bedeutung der Mikronährstoffe, auch beispielsweise für das Wohl von Kindern. In Physik sei sie „ein absoluter Laie, aber trotzdem sehr interessiert“, sagt sie, nicht zuletzt, weil ihre Nichte Physik studiert hat und sie gerne erfahren wollte, was die Physiker so alles machen und welche praktische Bedeutung dies für unsere Zukunft haben kann. „Sehr, sehr dankbar“ war sie daher für den lebhaften und anschaulichen Vortrag von Tilman Pfau – den sogar einige sehr junge Zuhörer im Saal mit großem Interesse verfolgten.

 

Auch die Familie Schrade war vor allem wegen des Ernährungsvortrags aus Ludwigsburg angereist. Als Biologin war Barbara Schrade besonders an der Evolution der Ernährung interessiert, sie findet es aber wichtig, über den Tellerrand der Biologie hinauszusehen. Zwar sei es zeitweise etwas schwer gewesen, mit dem normalen Physik-Grundwissen dem Vortrag über Atome und Quantenphysik zu folgen – aber die lebhafte und unterhaltsame Vortragsweise sowie die gute Bebilderung hätten sie dann immer wieder in Bann gezogen. Das konnte Sohn Felix Schrade nur bestätigen, der insbesondere die Erklärungen spannend fand, mit welchen Experimenten und Beobachtungen man neuen physikalischen Zusammenhängen auf die Spur kommt. Als künftiger Lebensmitteltechnologe war er aber vor allem an der „sehr spannenden evolutionären Entwicklung der Mikronährstoffen“ interessiert, die er so bisher nicht gekannt hatte. Auch Vater Hansjörg Schrade, der sich beruflich mit Lebensmittelproduktion und Ernährung beschäftigt, war von dem Vortrag von Hans Konrad Biesalski sehr angetan. Ihn beschäftigt dabei vor allem die Frage, wieso manche Menschen hierzulande aus ideologischen Gründen die Ernährung freiwillig so einschränken, dass sie im Hinblick auf den versteckten Hunger und die Versorgung mit Mikronährstoffen genauso problematisch wird wie die Mangelernährung bei Armut.