Rund 120 Klimaaktivisten sind am Mittwoch bei einer Protestaktion zum Kanzleramt in Berlin gezogen. Dort überreichten sie Briefe an Mitarbeiter.

In Berlin sind am Mittwoch rund 120 Klimaaktivisten in einer Protestaktion zum Kanzleramt gezogen, um Briefe an Mitarbeiter zu überreichen. Die Aktivisten hätten sich friedlich vor dem Gebäude in Berlin-Mitte versammelt und dort mehrere Briefe an Mitarbeiter übergeben oder in Briefkästen eingeworfen, berichtete ein Sprecher der Berliner Polizei der Nachrichtenagentur AFP. 

 

Die Protestaktion habe zunächst als langsamer Marsch mit rund 400 Teilnehmern in den Stadtteilen Friedrichshain und Mitte begonnen, erklärte der Polizeisprecher weiter. Anschließend hätten sich etwa 120 Menschen aus der Menge herausgelöst, um sich zum Kanzleramt zu begeben, sagte er.

Briefe an Mitarbeiter überreicht

In einer Erklärung der Gruppe Letzte Generation hingegen hieß es, den „vielen hundert Menschen“ sei es gelungen, „friedlich und entschlossen an verschiedenen Polizeiblockaden vorbei zu dem Regierungsgebäude zu gelangen und dort die unterschriebenen Briefe an einen Mitarbeiter zu überreichen“.

Demnach hatten bei den Protesten in mehreren Städten Aktivisten Ausdrucke des offenen Briefes an Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) dabei, den die Letzte Generation bereits vergangene Woche an ihn gerichtet hatte.

In dem offen Brief hieß es: „Wir wünschen uns, dass es unseren Protest nicht mehr braucht. Dass Ihre Regierung verfassungsgemäß handelt. Dass all die neuen Menschen, die gerade zur Letzten Generation strömen, es nicht mehr als notwendig erachten, Sitzblockaden zu machen. Wir werden unseren Protest beenden, sobald die Bundesregierung den Gesellschaftsrat einberuft.“

Scholz bezeichnete Aktionen als „völlig bekloppt“

Scholz hatte die Aktionen der Letzten Generation kürzlich als „völlig bekloppt“ bezeichnet. „Diese Bundesregierung engagiert sich stärker für den Klimaschutz als jede Regierung vor ihr“, betonte der Kanzler.

Die bayerische Generalstaatsanwaltschaft hatte am Mittwoch in sieben Bundesländern Wohnungen von Mitgliedern der Letzten Generation durchsuchen lassen. Zudem wurden Konten beschlagnahmt, Vermögenswerte gesichert und die Webseite der Gruppe gesperrt. Sie erklärte kurz darauf, ihre Proteste trotzdem fortsetzen zu wollen - unter anderem in Form von Protestmärschen.

Die Razzien hätten die Gruppe „hart getroffen, doch wir haben keine Angst“, erklärte die Letzte Generation zum Vorgehen der Ermittler.