Jürgen Kiesl geht in seine dritte Amtszeit als Leutenbacher Bürgermeister. Der 49-Jährige ist am Sonntag mit 84,5 Prozent der Stimmen wiedergewählt worden.

Rems-Murr : Frank Rodenhausen (fro)

Leutenbach - Der Leutenbacher Bürgermeister Jürgen Kiesl kann in seine dritte Amtsperiode starten. Mit 84,5 Prozent der Wählerstimmen setzte sich der amtierende Rathauschef am Sonntag gegen seinen einzigen Konkurrenten, den Wirtschaftsmathematik-Studenten Florian Haller, erwartungsgemäß deutlich durch. Für Haller, der am Wahltag seinen 27. Geburtstag feierte, votierten 14,6 Prozent. Die Wahlbeteiligung in der 11 000-Einwohner-Kommune lag bei 36,2 Prozent.

 

Jürgen Kiesl zeigte sich am Abend zufrieden mit dem Wahlausgang: „Nach 16 Jahren mit zum Teil schwierigen Themen sind knapp 85 Prozent ein respektables Ergebnis.“ Der 49-Jährige hatte bereits im vorigen Jahr bekanntgegeben, dass er sich erneut um den Bürgermeisterposten bewerben wolle. Er habe das Amt in der Gemeinde, in der er seit 1994 lebe, nie als einen Job, sondern stets als Berufung angesehen, sagte Kiesl. Er wolle die Entwicklung der Kommune weiterhin maßgeblich mitgestalten.

Der 49-Jährige, der bis zum vergangenen Jahr für die CDU im Kreistag saß, war 1999 im Alter von 33 Jahren erstmals zum Bürgermeister in Leutenbach gewählt worden. Zuvor war er unter der Ägide von Manfred Rommel als Referent des Stuttgarter Ordnungsbürgermeisters Jürgen Beck tätig gewesen.

Trotz seiner deutlichen Niederlage kann auch der Herausforderer zufrieden sein. Er hatte vor dem Urnengang einerseits betont, kein Spaßkandidat zu sein, andererseits aber auch deutlich gemacht, dass er antreten wolle, um den Bürgern auch tatsächlich eine Wahlmöglichkeit zu bieten. Zwar war der Amtsinhaber Kiesl auch vor acht Jahren nicht ohne Gegenkandidat angetreten, die Motivation seines Widersachers damals aber lag wohl eher darin, eine rechtsextreme Splitterorganisation, der er angehörte, bekanntzumachen. Florian Haller, zu diesem Zeitpunkt ein 18-jähriger Erstwähler, hatte dies eigenen Aussagen zufolge schon damals zu denken gegeben.