Uraufführung im Stuttgarter Kammertheater: „Life can be so nice“ von Anne Lepper verpackt den Kapitalismus in ein böses, schnelles und sarkastisches Popmärchen.

Lang, lang ist’s her, aber in Gutshäusern, Schlössern und Palästen ließ es sich für Herrschaften angenehm leben. Für ihre Knechte, Mägde und Diener, die alles am Laufen hielten, eher nicht. Ganz so sind die Verhältnisse nicht mehr. Leibeigentum, Feudalismus, Monarchie sind abgeschafft, was aber blieb, ist die Klassengesellschaft – und wo ließe sich ihre Hierarchie heute schlagender festmachen als in einem Hotel, wo sich die althergebrachte soziale Ordnung von oben und unten auch in der räumlichen spiegelt?