Mit seinem Debütroman „Sauhund“, den er nun bei der Esslinger Lesart vorstellte, ließ der Autor Lion Christ aufhorchen. Er erzählt darin die Geschichte eines jungen Mannes, der 1983 nach München geht, um sein homosexuelles Leben ungeniert leben zu können.

Nein, einfach so ins Herz schließen kann man Flori nicht. Dazu macht er es sich und anderen bisweilen viel zu schwer. Ein junger Kerl, der in der Großstadt seine Homosexualität so frei und offen leben will, wie er es daheim in der Provinz nie konnte. Er lässt seine erste Liebe zurück, stürzt sich ins wilde Leben der schwulen Münchner Szene, erlebt höchstes Glück und tiefste Tristesse. Dabei will er doch nur lieben und geliebt werden. Möglichst bis ans Ende seiner Tage. Doch die können in jener Zeit schneller gezählt sein, als Flori lieb sein kann: Die Angst vor Aids erschüttert die Szene und leistet denen Vorschub, die Homosexualität schon immer verteufelt haben. Eine schwierige Zeit für einen jungen Mann, dessen Geschichte Lion Christ in seinem Debütroman „Sauhund“ erzählt. Das Publikum der Esslinger Literaturtage Lesart lauschte tief berührt, als der junge Autor im Kutschersaal las.