Hacker haben Daten und Fotos von Patienten einer Schönheitsklinik gestohlen und im Internet veröffentlicht. Die Cyberkriminellen erpressen damit Kunden und Krankenhäuser.

Vilnius - Hacker haben Datenbanken mehrerer Schönheitskliniken geknackt und am Dienstag mehr als 25 000 persönliche Daten und Fotos von Patienten veröffentlicht. Darunter seien auch Nacktaufnahmen, teilte die litauische Polizei mit. Die Bande namens Tsar Team habe die Server der Klinikkette Grozio Chirurgija bereits vor einiger Zeit attackiert und dann von Kliniken in Deutschland, Dänemark, Großbritannien und anderen EU-Ländern Lösegeld verlangt. Als diese nicht reagierten, seien im März erste Daten veröffentlicht worden, der Rest jetzt.

 

Pro Person bis zu 2000 Euro gefordert

Klinikchef Jonas Staikunas sagte, die Erpresser hätten pro Person bis zu 2000 Euro verlangt, andernfalls würden sie Nacktfotos, Passkopien, Sozialversicherungsnummern und andere Daten veröffentlichen. Von der Klinik hätten die Hacker außerdem 344 000 Euro haben wollen. Er habe aber nicht gezahlt. „Die Kunden sind natürlich schockiert. Ich möchte noch einmal um Entschuldigung bitten“, sagte Staikunas. „Sie erpressen unsere Kunden mit unangemessenen Textbotschaften.“

Kriminalpolizeichef Andzejus Raginskis erklärte, er könne nicht sagen, wie viele Patienten betroffen sind. Es hätten sich aber bereits Dutzende gemeldet, weil sie erpresst würden. Bei der Ermittlung arbeite man mit Geheimdiensten anderer Länder zusammen. Wer die gestohlenen Daten herunterlade, mache sich strafbar.