Mitte Dezember hatte DBB-Vize Willi Russ vor einem der „schlimmsten Arbeitskämpfe aller Zeiten“ gewarnt. Kurz darauf kam es zum Durchbruch im Tarifkonflikt von Bahn und Lokführergewerkschaft. Dieser Konsens ist jetzt geplatzt – und Russ warnt erneut.

Politik: Matthias Schiermeyer (ms)

Stuttgart - Nach dem Scheitern der Tarifverhandlungen bei der Bahn hält der Zweite Vorsitzende des Beamtenbundes (DBB), Willi Russ, neue Arbeitsniederlegungen für möglich, wenn die Konzernführung nicht auf den im Dezember eingeschlagenen Kurs zurückkehrt. „Wenn es jetzt keine Bewegung gibt im Hintergrund, gehe ich fest davon aus, dass es wieder zu Streiks kommt“, sagte er der Stuttgarter Zeitung. Der Beamtenbund ist Dachverband der Lokführergewerkschaft GDL und unterhält einen Fonds, aus dem die GDL-Streiks finanziert werden.

 

Mitte Dezember hatte Russ vor „einem der schlimmsten Arbeitskämpfe aller Zeiten“ gewarnt, um die Bahn zum Einlenken zu bewegen. Am 17. Dezember gelang dann ein Durchbruch: Die Arbeitgeberseite gestand der GDL spezifische Tarifverträge für Lokomotiv- und Lokrangierführer, Zugbegleiter, Bordgastronomen, Instruktoren und Disponenten zu. Die massive Drohung habe dennoch gewirkt, urteilt Russ. „Vielleicht hat es nur deshalb eine Lösung gegeben, weil man es so deutlich ausgesprochen hat.“ Doch dies sei nun Schnee von gestern.