Die baden-württembergische Toto-Lotto GmbH will mit einem Preis kommunale und private Museen im Land fördern.

Stuttgart - Es gibt viele Auszeichnungen für Künstler. Die Museen aber, die uns mit der Kunst vertraut machen, sie zeigen, bewahren und erforschen, werden selten geehrt. Das will die baden-württembergische Toto-Lotto GmbH ändern und hat dazu in Kooperation mit dem Museumsverband den Lotto-Museumspreis ins Leben gerufen. Mit 20 000 Euro möchte der staatliche Glücksspielkonzern künftig engagierte Sammlungs- und Ausstellungstätigkeit im Südwesten fördern. Unabhängig davon, ob der Schwerpunkt auf Kunst, Archäologie, Heimatgeschichte oder Naturkunde liegt. Zur Bewerbung berechtigt sind alle kommunalen und privaten Museen, nicht jedoch große Landesinstitutionen wie die Staatsgalerie und auch nicht die Kunstvereine.

 

Schon vor der Auslobung des neuen Preises sonnte sich Lotto Baden-Württemberg im Ruf, zu den Schwergewichten der Kulturförderung zu gehören. Im vergangenen Jahr überwies man der Staatskasse rund 34 Millionen, die das Land großenteils in die Förderung von Kunst und Denkmalpflege weiterlenkt.

Den Museums-Preis, der erstmals im November 2015 verliehen wird, gestalten das Glückspielunternehmen und der Museumsverband dagegen in Eigenregie. Mit der Auszeichnung, so die Lotto-Geschäftsführerin Marion Caspers-Merk, beabsichtige man vor allem, den kleineren Museen zu mehr Aufmerksamkeit zu verhelfen. Schließlich verfügt Baden-Württemberg über die vielseitigste Museumslandschaft der Republik. Zu den mehr als 1200 Ausstellungshäusern gehören nicht nur überregional ausstrahlende Kunsttempel, sondern auch viele versteckte, hoch spezialisierte Sammlungszentren – vom Feuerspritzenmuseum in Sternenfels-Diefenbach bis zur Gedenkstätte Abraham a Santa Clara in Leibertingen-Kreenheinstetten.

Ansporn für nachhaltige Museumsarbeit

Doch viele Häuser wie diese liegen abseits der urbanen Zentren. Oft erreichen sie nur ein eng begrenztes Publikum. „Wir lenken den Fokus darauf, was tagtäglich in den Regionen geleistet wird“, betonte die Lotto-Chefin. Dass sich der neue Wettbewerb zum „wirkungsvollen Ansporn“ für nachhaltige Museumsarbeit gerade in ländlichen Gegenden entwickelt, hofft auch Jan Merk vom Museumsverband.

Kriterien für die Preisverleihung sind laut Caspers-Merk nicht nur herausragende Ausstellungsprojekte: „Auch das, was hinter den Kulissen passiert, zählt.“ Also die Gesamtkonzeption des Hauses, die Qualität seiner wissenschaftlichen Arbeiten oder das museumspädagogische Engagement.

Genauso wird die Verankerung der Museen im örtlichen Leben eine Rolle beim Auswahlverfahren durch die siebenköpfige Jury spielen. Die Museumsverbands-Präsident Merk erinnerte in diesem Zusammenhang daran, dass der Betrieb vieler Institutionen nur durch ehrenamtliche Helfer funktioniere. Nicht zuletzt diese Leistung solle durch den Preis öffentliche Anerkennung erfahren.