Die Nutzungsgenehmigung für die Räume des Strafvollzugsmuseums endet im September 2017. Noch ist die Zukunft der landesweit einmaligen Institution offen. Die Suche nach neuen Räumen und einer übearbeiteten Konzeption ist angelaufen.

Familie/Bildung/Soziales: Hilke Lorenz (ilo)

Ludwigsburg - Das Strafvollzugsmuseum in der Schorndorfer Straße 38 sucht eine neue Heimat. „Uns ist von der Verwaltung des Eigentümers mitgeteilt worden, dass der Vertrag zur Nutzung nicht verlängert wird“, sagt Heinz Layher, der Vorsitzende des Trägervereins. Damit ist die Existenz des Museums nur noch bis September 2017 gesichert. Bis zu diesem Zeitpunkt gilt die Nutzungsgenehmigung, nach welcher der Verein die Räume in dem denkmalgeschützten Gebäude kostenlos nutzen kann. Bei der Gründung des Museums war die Immobilie in Besitz des Landes. Der momentane Eigentümer des Gebäudes, das inzwischen mehrmals weiterverkauft wurde, wolle nun in den Räumen, die an ein Seniorenstift grenzen, eine weitere Pflegestation einrichten. So heißt es beim Trägerverein. Zwei Besuche von Architekten habe es schon gegeben. Beim Verwalter konnte diese Pläne am Mittwoch niemand bestätigen.

 

Die Suche nach neuen Räumen läuft

„Ich bin noch optimistisch, dass man eine Lösung für das Museum findet“, sagt Layher. Er hoffe nur, dass sie nicht auf den letzten Drücker komme. Im Moment sei der Verein mit der Stadt und dem baden-württembergischen Justizministerium im Gespräch über eine neue Perspektive für das Museum. Das heiße einerseits, neue Räume zu finden, und andererseits, die Konzeption vielleicht ein bisschen zu verändern. Erich Viehöfer, der als Historiker die Ausstellung konzipiert hat und die Führungen betreut, kann sich auch eine engere Zusammenarbeit mit der ein paar Häuser entfernt gelegenen Zentralen Stelle vorstellen. Auch deren inhaltliche Zukunftskonzeption wird gerade diskutiert.

Eine Sprecherin des Justizministeriums sagte am Mittwoch, man sei bereits seit einiger Zeit auf der Suche nach einer geeigneten, neuen Unterbringung für das Strafvollzugsmuseum – jedoch bisher ohne Erfolg. Bei der Stadt Ludwigsburg ist das Strafvollzugsmuseum Chefsache. Die Stadt wolle, so versteht Layher die Reaktionen aus der Stadtverwaltung, das Museum erhalten. Momentan bekommt es vom Land jährlich eine finanzielle Unterstützung von 20 000 Euro. Die Stadt Ludwigsburg gibt 12 800 Euro pro Jahr.