Im neuen Kinder- und Familienzentrum von Poppenweiler ist fertig. Endlich gibt es im Ludwigsburger Stadtteil auch Betreuungsplätze für die unter Dreijährigen.

Ludwigsburg - In den Büros sind noch die Handwerker zugange, und an den Umkleidenischen fehlen ein paar Kleiderhaken – doch damit lässt sich leben: das Kinder- und Familienzentrum (KiFaz) Poppenweiler ist offiziell eingeweiht und die zurzeit 83 Kinder haben es voll in Besitz genommen. Das Haus sei sehr großzügig gebaut, und die Ausstattung entspreche neuesten pädagogischen Erkenntnissen, sagt die KiFaz-Leiterin Birgit Vosseler. Neu für den Stadtteil ist auch, dass es damit nun endlich 30 Plätze für Kinder unter drei Jahren gibt.

 

Programm für die Familien

Insgesamt bietet das sich lang an der Erdmannhäuser Straße hinziehende Gebäude 1400 Quadratmeter Fläche für bis zu 103 Kinder, die Erzieherinnen und Eltern. Die Anlage besteht aus einem Bestandsgebäude mit angekoppeltem Neubau. Betritt man den Anbau vom Garten her, steht man im Foyer. Drumherum gibt es Gruppenräume für die Kleinsten sowie einen Bewegungsraum. Im Obergeschoss und den Dachgalerien gibt es themenbezogene Bildungsräume für die Vier- bis Sechsjährigen. Der sogenannte Altbau ist der Beratung von Eltern und für Veranstaltungen vorbehalten. „Mit dem Programm für Eltern und Familien wollen wir möglichst bald beginnen“, sagt Vosseler, die bereits im April 2014 als Leiterin verpflichtet wurde. Zum Beispiel wolle sich der Poppenweiler Seniorenbund mit Sphärenmusik beteiligen, sagt die Sozialpädagogin. „Wir möchten, dass das mit pädagogischen Fachkräften unterstützt wird.“ Demnächst werde auch eine Spielgruppe ins KiFaz kommen, und zu den zwei bestehenden Musikimpulse-Gruppen sollen weitere hinzugesellen.

Sonderanfertigungen

Einige Kisten, Möbel und Geräte wurden nach den Wünschen des pädagogischen Teams angefertigt. „So etwas kann man bisher noch nirgends bestellen“, sagt die Sozialpädagogin Vosseler. Alles ist aus Holz und mit einer hellen Oberfläche versehen, wie auch große Teile der Wände und Decken. An die lange umstrittene Fassade zur Straße hin, hätten sich die Poppenweiler mittlerweile wohl gewöhnt, meint die KiFaz-Leiterin. Um den Eindruck einer „Spielscheune“ zu erzielen, haben die Architekten vom Stuttgarter Büro Von M die Südseite mit Holzlamellen verkleidet.

An heißen Tagen wie an diesem Freitag bewährt sich die Lüftungsanlage: „Wir pusten uns weder Kälte noch Hitze herein“, sagt Vosseler. Auch die Spielbereiche im Freien sind großzügiger geraten als ursprünglich geplant: Eine alte Werkstatt, um die herum der Garten angelegt werden sollte, wurde kurz vor der KiFaz-Fertigstellung doch noch abgerissen. Insgesamt hat die Einrichtung rund 4,5 Millionen Euro gekostet: der Hochbau 3,8 Millionen Euro, die Außenanlagen 415 000 Euro und die Ausstattung noch einmal 230 000 Euro.