Die Ludwigsburger Kultkneipe Scala sucht im neu eröffneten Haus nach neuen Wegen – und setzt auf Überraschungsgäste.

Ludwigsburg - Zu den Höhepunkten im Scala-Programm für das kommende Jahr gehören Konzerte des italienischen Liedermachers Pippo Pollina und der englischen Rhythm-and-Blues-Sängerin Joan Armatrading. Peter Sömmer verspricht für 2015 „fast doppelt so viele Produktionen wie zuletzt bei Scala on Tour“. Bisher seien 90 Auftritte gebucht. „Ich bin auch schon fast am Ende der Planungen für 2016“, sagt der künstlerische Leiter. Für ihn sei das nach fast vier Jahren Umbauzeit und Wanderzirkus eine völlig neue Erfahrung: „Wir haben wieder Planungssicherheit.“

 

Auf dieser Basis will das Scala-Team in der nächsten Saison auch mit neuen Formaten experimentieren und weitere Kooperationspartner suchen. Im Sommer wird es einen gemeinsamen Abend mit den Schlossfestspielen geben. Am 17. Juli spielen Mnozil Brass im Scala. Dem Septett aus Wien wurde auch schon das Prädikat „Monty Python der Blasmusik“ angeheftet. Bereits im Mai wird das Stuttgarter Trickfilmfestival einen Abend lang im Scala zum Thema Animationsfilm gastieren – „ein Satellitenauftritt in Ludwigsburg“, wie der Geschäftsführer Edgar Lichtner sagt.

Eigene Formate

Im Übrigen soll es mehrere Veranstaltungen geben, die bis zum Auftritt nur halb konzipiert sein werden – der Rest ist Improvisation. So wurde etwa Bernd Kohlhepp – alias Herr Hämmerle – für einen solchen Abend mit offenem Ausgang verpflichtet. Als Thema steht bisher nur „Elvis“. Herr Kohlhepp dürfe selbst andere Künstler einladen, sagt Sömmer. Das eigentliche Ereignis sei das Zusammentreffen der verschiedenen Charaktere.

Damit sei sichergestellt, dass es im Scala „keine Konzerte von der Stange“ gebe. In ähnlicher Weise seien auch andere Musiker und Comedystars angefragt, sagt der künstlerische Leiter. Dank der neuen Technik sei geplant, diese Eigenproduktionen für Radio- oder Fernsehsendungen aufzuzeichnen. „Das könnte so ähnlich sein wie bei Ottis Schlachthof oder der Mäulesmühle“, sagt Sömmer. Erste Anfragen bei Sendern hätten ergeben, dass es Interesse gebe.

Hip-Hop-Battle

Zu den Eckpfeilern gehören auch im kommenden Jahr wieder die Schwabenwoche (im Frühjahr) und die Jazztage (im Herbst), wobei aber noch keine Namen genannt werden. Die „Dialektparade“ im Februar wird von Christoph Sonntag und der Gruppe Grachmusikoff angeführt. Außerdem sind Herrn Stumpfes Zieh & Zupf Kapelle sowie Sybille Bullatschek gebucht. Die Kabarettistin Bullatschek macht Witze über das Altern und die Pflege, weshalb an diesem Abend (20. Februar) Pflegedienstmitarbeiter vergünstigten Eintritt haben.

Für jüngere Leute soll es im Mai wieder ein Hip-Hop-Battle geben. Bei diesem „Battle of the Stylez“ werden jeweils zwei Tänzer gegeneinander antreten. „Das ist Hochleistungssport“, sagt Sömmer. „Beim letzten Mal hatten wir hier Tänzer aus 26 Nationen. Die damals gewonnen haben, tanzen jetzt bei Leuten wie Lady Gaga.“