Apropos Vermarktung. Ihr Eigenbetrieb nennt sich „Stadtmarketing, Tourismus und Veranstaltungsstätten Ludwigsburg“. Fällt Ihnen da noch etwas Besseres ein?
Das ist nur der Arbeitstitel. Natürlich sind wir auch schon auf der Suche nach einem griffigen Namen. Ich hoffe, dass wir etwas Besseres finden als „STVL“ oder Ähnliches. Dafür bräuchten wir uns nicht den Kopf zerbrechen. Wir müssen jetzt auch einen eigenen Internetauftritt kreieren, der die verschiedenen Zielgruppen wie Besucher und Veranstalter gleichermaßen anspricht. Das ist weniger trivial als man glauben möchte. Jetzt können wir diese Dinge angehen. Ich bin froh, dass die Vorarbeiten mit Beschluss der Satzung und des Wirtschaftsplanes abgeschlossen sind.

Zum Wirtschaftsplan wollen die Stadträte Anfang des Jahres aber noch Details hören. Warum zum Beispiel sind fürs Marktplatzfest einfach mal 10 000Euro zusätzlich eingeplant, nachdem man sich zuvor mühsam auf eine Kürzung geeinigt hatte?
Das ist wohl bei manchen falsch aufgeschlagen. Ja, es wurden 40 000 Euro eingeplant, aber die sind eine Option. Fakt ist, dass das Fest in diesem Jahr für die Vereine, die es veranstaltet haben, alles andere als kostendeckend war. Wenn es also anders konzipiert werden soll, kann man über das Zuschussplus nachdenken. Das müsste aber natürlich vom Betriebsausschuss, in dem alle Stadträte aus dem Wirtschaftsausschuss sitzen, abgesegnet werden.

Haben Sie, wie Branchenprofis befürchten, als Leiter eines Eigenbetriebs zu wenig Freiheiten für eigene Entscheidungen? Schließlich ist Ihnen der OB vorgesetzt.
Überhaupt nicht. Die jetzt beschlossene Satzung ist ein wunderbarer Kompromiss zwischen den Belangen des Eigenbetriebs und der Stadt. Alles, was wir tun, dreht sich schließlich um die Stadt. Es ist außerdem in der Satzung genau geregelt, über welche Ausgaben ich eigenständig verfügen kann. Es gibt Geschäftsführer von GmbHs die deutlich weniger Spielraum haben als ich. Die Betriebsform hat außerdem den Vorteil, dass ich in die Meetingstrukturen im Rathaus eingebunden bin.

Aber Chef klingt doch irgendwie besser als Eigenbetriebsleiter.
In der Tat können viele Veranstalter mit diesem Begriff wenig anfangen. Deshalb steht auf meiner Visitenkarte auch Geschäftsführer. Der Rest sind Nuancen.