In diesem Jahr prämieren zum ersten Mal die Besucher den schönsten Stand des Weihnachtsmarktes. Der laufe erwartbar gut, sagen die Veranstalter: „Das große Jammern gab es bislang nicht.“

Volontäre: Maximilian Kroh (kro)

Wenn der Ludwigsburger Weihnachtsmarkt in der kommenden Woche zu Ende geht, werden drei Standbetreiber vermutlich ein besonders erfreuliches Finale erleben. Denn die Veranstalter der Tourismus und Events Ludwigsburg (Telb) küren wieder die schönsten Hütten des Marktes. Noch mehr Gewicht bekommt die Auszeichnung diesmal, weil die Besucher das letzte Wort haben.

 

Die Telb hat nämlich nur eine Vorauswahl getroffen, die eigentliche Abstimmung fand dann auf dem Instagram-Kanal von Visit Ludwigsburg statt. „Aber bei unserer Auswahl sind wir nach den gleichen Maßstäben wie in der Vergangenheit vorgegangen“, versichert der stellvertretende Geschäftsführer Elmar Kunz.

Drei Telb-Mitarbeiter seien mit „riesigen Bögen“ über den Weihnachtsmarkt gegangen, und hätten unabhängig voneinander die Stände bewertet, sagt Kunz. „Sie haben dabei vor allem durch die touristische Brille geblickt.“ Kriterien seien beispielsweise die Stimmigkeit der Farbwahl und der Dekoration gewesen, „oder, ob eine Hütte etwas Besonderes zu bieten hat“.

Auffällig ist, dass unter den fünf Kandidaten nur zwei Stände mit Gastro-Angebot sind: Toni-Maroni und die Barocke Waffelbäckerei. Ebenfalls zur Auswahl standen Susanne Hammers Keramikdesign-Hütte, die Holzschnitzereien von Harry Diegel sowie „Müllers Mineralien“.

Die Abstimmung über Instagram lief bis Mittwoch, 14 Uhr, am kommenden Montag wird der Gewinner dann offiziell verkündet. Beim Blick in die Kommentare lässt sich aber schon jetzt eine klare Tendenz ablesen. Die Barocke Waffelbäckerei wird dort besonders häufig genannt. Sie „überstrahlt förmlich die anderen Stände“, schreibt eine Nutzerin, eine andere lobt die „besten außergewöhnlichen Glühwein-Kombis“.

Rund 100 Kommentare haben sich unter dem Post gesammelt, „damit können wir leben“, sagt Elmar Kunz. Welche Preise die Standbetreiber erwarten, will er nicht vorwegnehmen. Nur so viel: Es gebe in jedem Fall einen Geldbetrag sowie eine Urkunde – „und es ist natürlich zugleich ein Marketinginstrument für die Beschicker“.

Friedliche Atmosphäre auf dem Weihnachtsmarkt

Unabhängig von der Abstimmung zieht die Telb anderthalb Wochen vor dem Ende des Weihnachtsmarkts ein vorsichtiges Zwischenfazit. „Was die Besucherzahlen angeht, werden wir uns wohl auf dem Vorjahresniveau einpendeln, wenn das Wetter mitmacht“, sagt Geschäftsführer Mario Kreh. Erfreut zeigen sich die Veranstalter vor allem über die friedliche Atmosphäre – die Polizei meldete bislang erst einen Taschendiebstahl auf dem Marktgelände.

Erst am Ende des Marktes erfolge m it den Beschickern dann ein detaillierter Austausch über den Verkaufserfolg, nur so viel wollte Kreh schon sagen: „Das große Jammern gab es bislang nicht. Wenn es deutlich schlechter liefe als üblich, würde uns das erreichen.“ Nichts Neues gebe es von der Auseinandersetzung mit der Gema. Die Musikverwertungsgesellschaft fordert deutlich höhere Abgaben, weswegen unter der Woche keine Musik auf dem Markt mehr abgespielt wird. Kreh werde zwar manchmal von Besuchern darauf angesprochen, „aber es ist zum Glück kein Stimmungskiller.“

Er hoffe, dass seitens der Gema „eine gewisse Vernunft“ eintrete und schnell eine Lösung zustande komme. Zudem stellt Mario Kreh fest: „Die fehlende Musik hält die Leute nicht vom Besuch ab. Es gibt eben noch wichtigere Gründe, auf dem Weihnachtsmarkt zu gehen.“