Die Cannstatter Kurve positionierte sich in den ersten Minuten des Spiels gegen den 1. FC Heidenheim mit Plakaten und Sprechchören zum vereinspolitischen Machtkampf.

Sport: David Scheu (dsc)

Der Unmut bei den Fans des VfB Stuttgart über die vereinspolitischen Unruhen ist seit Wochen unüberhörbar. Ein breites Bündnis der „Cannstatter Kurve“ hatte zuletzt dazu aufgerufen, zur Partie gegen den 1. FC Heidenheim an diesem Sonntag (17.30 Uhr/Liveticker) schwarze Kleidung zu tragen.

 

Alles war das noch nicht: In den ersten Minuten der Partie blieb die Cannstatter Kurve stumm. Darüber informierte im Vorfeld ein Flyer der „Cannstatter Kurve“, der vor dem Spiel rund um das Stadion verteilt wurde – und das nicht nur im Bereich der Fankurve, sondern in allen Bereichen der MHP-Arena.

Nach zehn Minuten endete der Boykott

Auf dem Blatt heißt es mit Blick auf die Abwahl von Vereinspräsident Claus Vogt als Aufsichtsratschef: „Unabhängig von Personen wurde hierbei einseitig ein Versprechen gebrochen, das uns Fans und Mitgliedern im Zuge der Ausgliederung 2017 gegeben wurde.“ Ein zerstrittenes und folglich schwaches e.V.-Präsidium habe es ebenso wenig wie die weiteren e.V.-Vertreter im Aufsichtsrat geschafft, hier klare Kante gegen Investorenforderungen und für Mitgliederinteressen zu zeigen: „Für uns ist klar, dass wir uns nicht ohne Widerstände verkaufen und verraten lassen.“ Das Bündnis fordert den Rücktritt des gesamten Präsidiums.

Der Flyer, der vor dem Stadion ausgegeben wurde. Foto: red/red

Mit Spielbeginn positionierte sich die Kurve dann mit zahlreichen Plakaten, die in den ersten Minuten nach und nach hochgehalten wurden. Eines hing dabei die ganze Zeit über: „Aufsichtsrat, Investoren, Präsidium: Es reicht!“ Nach Sprechchören („VfB Stuttgart, das sind wir“, „Ihr macht den Verein kaputt“) stand wieder das Sportliche im Fokus.