In Göppingen finden vom 13. bis zum 15. September die Märklin-Tage und eine internationale Modellbahn-Ausstellung statt. Die Veranstalter erwarten mehr als 60 000 Besucher zu dem Groß-Ereignis.

Göppingen - Nein, es wird kein Bobbycar-Rennen bei den Märklin-Tagen in Göppingen geben. Zwar ist das kleine rote Rutschauto eines der wichtigsten Produkte von Simba-Dickie, dem neuen Besitzer des Göppinger Traditionsunternehmens, aber am Wochenende geht es um Züge – und da ist Märklin immer noch das Paradepferd in der Spielzeugbranche. Daher wird sich bei den Märklin-Tagen am Wochenende in der Stadt auch alles um große und kleine Eisenbahnen drehen.

 

Mehr als 20 Lokomotiven machen Station

„Es ist höchste Eisenbahn, sich den 13. bis 15. September für ein außergewöhnliches Spektakel frei zu halten“, so kündigt Märklin selbst das kommende Wochenende an. Von Freitag bis Sonntag warte Göppingen mit den Märklin-Tagen und der 30. Internationalen Modellbahn-Ausstellung (IMA) mit einem Programm für die ganze Familie rund um echte Dampflokomotiven und Modellbahn-Anlagen auf, verspricht Florian Sieber, der Geschäftsführer der Firma Gebr. Märklin & Cie.

Mehr als 20 Lokomotiven und Züge sollen für eine große Parade von Freitag bis Sonntag im Göppinger Bahnhof Station machen. Acht historische Loks stehen unter Dampf. Mit dabei ist auch die legendäre Lok mit der Typennummer 01 150. Sie war schon im Jahr 1935 bei der 100-Jahr-Feier der Bahn dabei, und sie war bei dem Brand vor acht Jahren im Nürnberger Schaudepot schwer beschädigt worden. Sponsoren hatten geholfen, sie wieder herzurichten. Erst im Mai dieses Jahres hatte die Lok ihre Jungfernfahrt nach der Restauration gemacht. Auf dem fauchenden Stargast der IMA und Märklin-Tage sind am Wochenende Mitfahrten auf dem Führerstand möglich.

Letzte Fahrten des roten Heulers

Die Freunde der Diesellok dürfen sich auf eine V 200 freuen, und die Herzen der E-Lok-Fans werden höher schlagen, wenn die Schweizer Ae 6/6 auf dem Gleis hält. Verschiedene Triebwagen und zahlreiche Sonderfahrten komplettieren das Schaulaufen legendärer Eisenbahnmodelle. Das Spektrum reicht von der P 8 des Süddeutschen Eisenbahnmuseums Heilbronn über Güterzugloks oder der niederländischenE-Lok der Serie 1300.

Zu erleben sind außerdem Sonderzug-fahrten mit zwei Dampflokomotiven aus dem Bayerischen Eisenbahnmuseum Nördlingen über die Geislinger Steige. Stilecht anreisen kann man auch von Amstetten und Geislingen mit dem Dampfzug der Lokalbahn Amstetten-Gerstetten. Pendelfahrten wird es mit den Triebwagen ET 25 geben, wobei dies den Veranstaltern zufolge die letzten öffentlichen Fahrten des „Roten Heulers“ sein werden, dessen Frist abläuft. Gemütlich wird es auch im Schienenbus zugehen, der zum Leonhard-Weiss-Gelände fährt. Dort können die Besucher verschiedene Züge aus den 75 Meter langen Montagegruben von unten inspizieren.

Große Modellbahnwelten erwarten 60 000 Besucher

Die Märklin-Marketingchefin Babette Torno rechnet bei der „Weltschau der Modelleisenbahn“ mit mehr als 60 000 Besuchern an den drei Veranstaltungstagen. Das Zentrum der Märklin-Tage und der IMA werde aber nicht der Bahnhof, sondern der Stauferpark sein, erklärt sie. Dort präsentieren 130 Aussteller auf 9000 Quadratmetern fantasievolle Schauanlagen in verschiedenen Spurgrößen, und sie haben außerdem noch ihr reichhaltiges Zubehörsortiment rund um die Modelleisenbahn mitgebracht.

In der Werfthalle geben Märklin-Mitarbeiter einen Einblick in die Wagen- und Lokmontage, und man darf auch selbst mit Hand anlegen. Zudem wird im Stauferpark eine große Showbühne aufgebaut, auf der an allen drei Tagen ein abwechslungsreiches Programm geboten wird.

Werksbesichtigung nur bei Voranmeldung möglich

Wer in die Produktion am Stammwerk Einblick nehmen will, muss sich dafür anmelden, denn die Besucherzahl ist auf 2500 limitiert. Näheres dazu findet sich auf der Märklin-Homepage. Das Märklin Museum an der Ulmer Straße steht hingegen allen offen. Dort ist unter anderem die älteste Märklin-Lok zu sehen, das Storchenbein von 1891.

Eine Tageskarte für alle Veranstaltungsorte kostet 10 Euro, die Familienkarte für zwei Erwachsene und drei Kinder bis 14 Jahre 20 Euro, Kinder bis 14 Jahre zahlen fünf Euro, Kinder unter fünf Jahren haben freien Eintritt.