Anwohner am Ortsrand von Heumaden haben ein Schild an einen Baum gehängt. Damit wollen sie nachlässige Hundehalter mit Humor daran erinnern, dass diese den Kot ihrer Tiere ordnungsgemäß entsorgen.

Heumaden - Es ist eine deutliche Ansage an allzu nachlässige Hundehalter: Die Menschen, die mit ihren Vierbeinern in der Gegend Gassi gehen, sollen die schwarzen Beutel mit dem Kot ihrer Tiere wieder mit nach Hause nehmen – anstatt sie in die Landschaft zu werfen.

 

Diese Aufforderung in Form eines selbst gebastelten Schildes hängt an einem Baum im Gewann Hintere Weingärten, unmittelbar am Ortsrand von Heumaden. „Möchten Sie das nicht, dann kaufen Sie sich ein Huhn! Die Eier dürfen Sie gerne liegen lassen“, lautet der abschließende, nicht ganz ernst gemeinte Rat auf dem laminierten Stück Papier.

Ein Anwohner hat das Schild aufgehängt

Das Schild haben Stefan Junghanß und seine Frau Petra vor einem Vierteljahr an den Baum geheftet. Die beiden wohnen direkt an dem kleinen Weg, der in Richtung der Gartengrundstücke außerhalb der Bebauung führt. Das Problem mit den weggeworfenen Hundekotbeuteln erleben sie täglich vor der eigenen Haustür. „Da gehen sehr viele Menschen mit ihren Hunden spazieren. Es ist wirklich eine Katastrophe“, erzählt Stefan Junghanß. Auf der Wiese in seinem Garten oder auch auf seinem Parkplatz findet er immer wieder stinkende Hinterlassenschaften der Tiere.

Meist seien sie eben in die schwarzen Tütchen verpackt, erzählt er. Ein bis zwei Stück davon muss Stefan Junghanß pro Tag von seinem Rasen klauben und zur Mülltonne tragen. Er hat sogar schon erlebt, wie Leute vor seinen Augen die Kotsäckchen in seinem Garten entsorgt haben – und dann seiner Aufforderung, sie möchten die Tüten gefälligst wieder einsammeln, nur äußerst widerwillig und unter Murren nachgekommen sind.

Die Aufmerksamkeit mit Humor gewinnen

Noch schlimmer aber sei es, wenn die Exkremente offen herumliegen, sagt Stefan Junghanß: „Es ist sehr unangenehm, da immer wieder hineinzutreten.“ Dafür hat der Heumadener kein Verständnis. Wobei er die Schuld nicht bei den Hunden sieht: „Die Tiere können ja nichts dafür.“ Vielmehr sieht er die Besitzer in der Pflicht: „Wenn jeder ein bisschen Rücksicht nehmen würde, wäre doch allen gedient“, sagt er. Einen Krieg gegen die Hundehalter wollen er und seine Frau dennoch nicht anzetteln. Deshalb hat das Ehepaar sich überlegt, die Aufmerksamkeit der Hundebesitzer mit ihrem eher flapsigen, aber trotzdem eindrücklichen Schild zu gewinnen.

„Wir wollten das mit ein bisschen Humor machen, damit die Leute mal ins Nachdenken kommen“, sagt Stefan Junghanß. Die Idee dazu sei seiner Frau gekommen, als sie ein Buch über Berlin gelesen habe, wo das Problem mit dem überall herumliegenden Hundekot noch verbreiteter sei als in Stuttgart.

Die Menschen halten inne und lesen, was auf dem Schild steht

Seinen Zweck, die Menschen zum Innehalten zu bewegen, erfülle das Schild jedenfalls, berichtet Stefan Junghanß: „Die Leute bleiben immer wieder stehen und lesen, was da steht.“ Mitunter sehe er die Spaziergänger sogar schmunzeln, wenn sie den Spruch lesen. „Und das ist schließlich der Sinn der Sache“, sagt Stefan Junghanß. Vielleicht, so ist seine Hoffnung, überlege sich dann doch der eine oder andere sorglose Hundehalter, bewusster mit dem umzugehen, was sein Vierbeiner hinterlässt.