Der französische Präsident Hollande besucht den Krisenherd in Mali – und warnt, dass der Terrorismus noch lange nicht besiegt sei.

Timbuktu - Tänze und Trommeln in Timbuktu: Mit einem leidenschaftlichen Empfang ist Frankreichs Staatschef François Hollande in der historischen malischen Wüstenstadt begrüßt worden. Bis zu 3000 Menschen versammelten sich auf dem zentralen Platz, um Frankreich zu feiern für den schnellen und bislang erfolgreichen Militäreinsatz gegen die Islamisten, die erst vor wenigen Tagen aus der Stadt vertrieben wurden. „Der Terrorismus ist noch nicht besiegt“, sagte Frankreichs Staatschef François Hollande am Samstagabend in Bamako und versicherte, Frankreich werde Mali so lange beistehen wie nötig. Die französische Luftwaffe bombardierte am Sonntag Stellungen der Islamisten im Norden Malis.

 

Hollande hatte zuvor die historische Wüstenstadt Timbuktu besucht. Dort versammelten sich Tausende von Menschen, um ihm für den französischen Militäreinsatz „zu danken“. Die Menge tanzte zu Trommelmusik, die unter den Islamisten verboten war. Dabei wurde dem französischen Präsidenten unter anderem ein in eine französische Flagge gehülltes Kamel geschenkt. Die Stadt war geschmückt mit französischen und malischen Flaggen, ein Großaufgebot an Sicherheitskräften war im Einsatz. „Seit dem 11. Januar haben wir schon viel Arbeit getan, aber sie ist noch nicht vollständig beendet“, sagte Hollande in Timbuktu mit Blick auf den seit rund drei Wochen andauernden Einsatz in Mali. Erst vor wenigen Tagen hatten französische Soldaten die von Islamisten gehaltene Stadt zurückerobert. Obwohl die Aufgabe der Franzosen noch nicht beendet sei, würden die afrikanischen Staaten den Einsatz bald weiterführen, sagte Hollande. „Es wird noch einige Wochen dauern“, sagte er. In Bamako sagte Hollande, es bestehe kein Risiko, dass der Einsatz ins Stocken gerate, da dieser die Unterstützung der Bevölkerung und eine geschlossene internationale Gemeinschaft hinter sich habe.

Die Aufgabe der Franzosen ist noch nicht beendet

Frankreich hatte in Mali eingegriffen, um einen weiteren Vormarsch der Islamisten zu verhindern. Nach der Rückeroberung von Städten wie Gao und Timbuktu soll nun die letzte Rebellenhochburg Kidal unter Kontrolle gebracht werden.

Die französische Luftwaffe bombardierte am Sonntag Islamistenstellungen rund um Kidal im äußersten Norden. Ziel der Angriffe seien „logistische Lager und Ausbildungszentren“ bewaffneter Gruppen gewesen, erklärte der Generalstab in Paris. Malis Außenminister Tieman Hubert Coulibaly sprach sich im „Journal du Dimanche“ für eine Fortsetzung des französischen Einsatzes aus, die Luftangriffe seien besonders wichtig. US-Verteidigungsminister Leon Panetta würdigte die französischen Erfolge. Die Truppen hätten in kurzer Zeit „enorme Fortschritte“ erzielt. Die Herausforderung liege nun darin, dafür zu sorgen, dass sich die Sicherheitslage nicht wieder verschlechtere. Die UN zeigte sich indes beunruhigt über Berichte über Gräueltaten beim Vormarsch der malischen Armee. Es gebe „ernste Vorwürfe“ zu Massenexekutionen und anderen Menschenrechtsverletzungen, hieß es.