Die Freien Wähler wurden vom Familienunternehmen Bühler GmbH willkommen geheißen, erhielten eine Firmenbesichtigung und ließen den Abend mit einer Schnapsprobe der Bühler Destille ausklingen.

Fast amerikanisch mutet die steile Karriere des Autohauses Bühler an, die ganz ‚basic‘ in einer Doppelgarage in der Schwabstraße 6 in Marbach begann. Vater Bühler gründete im Jahre 1964 das Automechaniker-Unternehmen. Dank vieler Aufträge und einem großen Unternehmergeist wurde bald darauf das Gebäude in der Max-Eyth-Straße unterhalb von Fensterbauer Lillich errichtet. Die Firma ging, wie Thomas Bühler, jetziger Chef des besagten Autohauses erzählte, durch Höhen und Tiefen. „Wir haben in der Max-Eyth-Straße mit 10 bis 12 Mitarbeitern so „vor uns nogschafft“, bis wir 1966 den Vertrag mit der Firma Ford geschlossen haben.“ 1983 sei dann nach bestandener Meisterprüfung Thomas Bühler und 2020 dessen Sohn Philipp nach abgeschlossenem Maschinenbaustudium in den Betrieb eingestiegen. Mit dem Umzug in die Gebäude der Firma Betz in der Rielingshäuser Straße 36 sei das Geschäft dann „brutal explodiert“, schilderte Bühler“. Durch den Abzug der Firmen Betz und Heß war man nun einziges Autohaus in Marbach. Sie hätten die anfallende Arbeit anfangs „naiv unterschätzt“. „Zusätzlich zu unseren eigenen Kunden hatten wir plötzlich auch die etwa 2000 VW-Kunden des Autohauses Betz zu betreuen. “Daraufhin wurde erst einmal die Zahl der Mitarbeiter in der Werkstatt auf 20 hochgefahren. Das Gebäude, in dem sich die Firma nun befinde, sei renovierungsbedürftig, vor allem energetisch zu sanieren, informierte Thomas Bühler, biete jedoch ein tolles Plus: Es sei auf der gesamten Grundfläche unterkellert, so dass dort z.B. 300 komplette Sätze Reifen eingelagert werden könnten. Nachdem Bühlers das Areal vorerst nur gepachtet haben, werde man 2025 das ehemalige Betz-Areal kaufen. Im Anschluss an den Vertragsschluss könnten dann Renovierungsarbeiten getätigt werden. „Unser Hauptpfund mit dem wir arbeiten, sind unsere Mitarbeiter“, schwärmt Bühler, „sie sind extrem gut, fleißig, loyal und langjährig bei uns beschäftigt“. Außerdem werden bei den Bühlers die Lehrlinge selbst nachgezogen. Die Firma hat derzeit 6 Azubis, alle aus der Umgebung von Marbach.

 

Ein zweites Standbein schuf sich die Familie Bühler, indem sie sich – erst einmal zum Ausgleich und ganz privat – der Schnapsbrennerei widmete. Tochter Anne Bühler erzählte von ihrer Großmutter, die einst eine große Landwirtschaft hatte und schon früh mit dem Brennen begann. Wichtig seien der Familie der Erhalt und die Nutzung der heimischen Bio-Streuobstwiesen. Anne Bühler nahm die Schnapsbrennerei unter ihre Fittiche, machte eine Ausbildung zur Destillateurin und widmete sich mit viel Liebe der Schaffung innovativer Schnaps-, Gin- und Whiskeykreationen, die u.a. auch im Autohaus zum Verkauf angeboten werden.

Bei der sich anschließenden Firmenführung erhielten die Freien Wähler Informationen zum Thema Elektromobilität. Solange zu wenig grüner Strom produziert werde, hätten E-Autos eine vergleichbar schlechte CO2-Bilanz wie ein Verbrenner. Dies ändere sich jedoch, wenn genug grüner Strom zur Verfügung stehe. Deshalb sei es wichtig, jetzt mit der Umstellung der Autoflotte zu beginnen. Gleichzeitig müsse aber auch die Ladeinfrastruktur mitwachsen. Auch die Ausbildung der Monteure müsse sich ändern. Erfreulicherweise hätten E-Fahrzeuge deutlich weniger Fehlerquellen als ein konventionelles Auto. Der Absatz an E-Fahrzeugen sei momentan aber leider noch sehr gering, da sie den Kunden zu teuer wären. Dabei wäre ein leises Fahren ohne Emission und Feinstaub wichtig für die Umwelt. „Uns bleibt nicht mehr als abzuwarten, wir wissen noch nicht, wo die Reise hingeht“, resümierte Thomas Bühler.

Einen geselligen Abschluss fand die interessante Führung bei einem Gläschen exquisiten Branntwein, den Anne Bühler mit einigen Erklärungen zum Produkt kredenzte.

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