Familie/Bildung/Soziales: Hilke Lorenz (ilo)

Eine Anlage wie die auf dem Hohberg ist schon auf Grund ihrer Weitläufigkeit eine Seltenheit. Denn Beschriftungen und tapetenartige Wandbemalung sind dort erhalten, ebenso wie ein großes Bassin zur unterirdischen Trinkwasserversorgung. Auf Anweisung der Alliierten sollten die Befestigungsanlagen der Neckar-Enz-Festung nach dem Zweiten Weltkrieg eigentlich gesprengt werden. Der Bunker, an dessen Existenz und Bau sich die älteren Bewohner Unterriexingens noch erinnern, war schon mehrmals ins Blickfeld der Verwaltung geraten. Vor mehreren Jahrzehnten war er zum Treffpunkt einer Jugendgruppe geworden, weswegen sein gesprengter Eingangsbereich auf Anweisung der Gemeinde zubetoniert wurde. Als der nahegelegene Schützenverein 1996 über eine Ausweitung nachdachte, fuhr die Stadtarchivarin Petra Schad ins Militärarchiv nach Freiburg, um die Entstehungsgeschichte des Bunkers zu erforschen. Für Schad ist das Bauwerk ein „zeithistorisches Relikt“, das ein Stück Sozialgeschichte wiederspiegle. Für sie hängt die Zukunft des Bunkers an dem Konzept, das die Bewerber vorlegen. „Wenn es richtig gemacht ist, kann man ihn öffnen“, ist ihre Meinung.

 

Es hängt an einem Konzept

So sehen es die Vertreter der Gemeinderatsfraktionen offenbar auch. Vor einiger Zeit haben sie in großer Zahl die Einladung zu einem Bunkerbesuch angenommen – und waren wie die SPD-Fraktionsvorsitzende Ingrid Schlotterbeck überrascht von der Größe der Anlage. Schlotterbeck hofft nun auf eine ausführliche und unaufgeregte Diskussion im Gemeinderatsgremium – und ein stimmiges Konzept der zukünftigen Bunkerbetreiber. So sieht es auch der CDU-Fraktionschef Nikolaus von Ratibor. „Der Bunker ist ein Zeitdokument“, so Ratibor, „so traurig das ist. Dazu müssen wir stehen.“ Wenn der Bunker ordentlich betrieben werde, könne man ihn öffnen. Auch Rainer Gessler (FW) sagt: „Der Bunker ist ein Teil unserer Geschichte und gehört zu den Informationen über diese Zeit.“ .