Wegen Bedenken der Polizei fällt der Krämermarkt beim Markgröninger Schäferlauf in diesem Jahr kleiner aus.

Markgröningen - Für Markgröningens Bürgermeister Rudolf Kürner ist der anstehende Schäferlauf ein „Schäferlauf der Jubiläen“. 90 Jahre Schäfertanz, 50 Jahre Schülerkronenpaar, 30 Jahre Schäferlaufmedaille und zehn Jahre Schäferlaufwein feiert die Stadt in diesem Jahr während der Traditionsveranstaltung. Viel ändern will sie deswegen aber nicht an der viertägigen Feier, die immer rund um den Namenstag des Heiligen Bartholomäus, des Patrons der Schäfer, am 24. August stattfindet – in diesem Jahr vom Freitag, 28. August, bis zum Montag, 31. August. Die großen Programmpunkte bleiben Leistungshüten, Festzug, Festspiel und der berühmte Schäferlauf auf dem Stoppelfeld.

 

Die größte Neuerung ist etwas, was die Besucher im Normalfall gar nicht bemerken werden: Ein neues Sicherheitskonzept der Stadt soll dafür sorgen, dass im Notfall alles glatt geht. „Seit der Katastrophe bei der Love-Parade in Duisburg ist das Sicherheitsbedürfnis der Menschen noch mehr gewachsen“, sagt Kürner. Und da zum Schäferlauf auch in diesem Jahr wieder rund 100 000 Besucher erwartet werden, wolle man diese „sicherheitstechnische Wahnsinns-Herausforderung“ dieses Mal koordinierter angehen. Ein Arbeitskreis aus städtischen Behörden, der Polizei und privaten Sicherheitsdiensten wurde gebildet, außerdem wird während des Fests ein Führungsstab im Markgröninger Feuerwehrgerätehaus die Aktionen koordinieren. Bereits zwei Mal habe man mit den Beteiligten den Echtbetrieb simuliert, sagt Bürgermeister Kürner. Erstmals führt auch eine Reitstaffel der Stuttgarter Polizei den Schäferlauf-Umzug an.

Beim Umzug kann es schon mal eng werden

Für diese Änderungen gebe es keinen konkreten Anlass, versichert Kürner. Es handle sich dabei lediglich um „vorbeugende Maßnahmen“, denn während des Fests könne es in der eng bebauten mittelalterlichen Altstadt, wenn Umzug und Schäfermarkt gleichzeitig stattfinden, eng werden. Das sei im vergangenen Jahr an einigen Stellen der Fall gewesen.

Eine Nachfrage beim Polizeipräsidium Ludwigsburg ergab, dass von Seiten des Polizeireviers Vaihingen/Enz „deutliche Sicherheitsbedenken“ nach dem Fest im vorigen Jahr angemeldet worden waren, wie der Polizeisprecher Peter Widenhorn sagt. „Gerade bei Verengungen an neuralgischen Punkten kann es zu gefährlichen Situationen kommen“, sagt er.

Dieses Jahr sind es 40 Stände weniger

So wird der Krämermarkt in diesem Jahr mit 194 Ständen knapp 40 weniger haben als noch im Vorjahr. Der Bürgermeister Rudolf Kürner versucht, es positiv zu sehen: „Kleiner, aber feiner ist besser.“

Noch nicht ganz zum runden Jubiläum reicht es dem Internationalen Musikfest des Musikvereins Stadtkapelle Markgröningen. Das findet wie gewohnt eine Woche vor dem Schäferlauf statt, also an diesem Wochenende und in diesem Jahr zum 49. Mal. Der Musikverein rechnet mit 12 000 Besuchern. Für den Vorsitzenden Alexander Mandel ist der Auftritt der US Army Europe Band der Höhepunkt der Veranstaltung. Es handelt sich um die größte Kapelle der US-Armee, die außerhalb der USA stationiert ist. „Wenn wir Glück haben, wird diese Band als erste amerikanische den Markgröninger Marsch spielen“, sagt er.

Der Schäferlauf im Überblick

Eintritt
Die Eintrittspreise sind die gleichen wie im vergangenen Jahr. Wer am Samstag oder Sonntag zwischen acht bzw. neun Uhr bis jeweils 15 Uhr in die Innenstadt möchte, braucht eine Festplakette. Diese kostet vier Euro. Im Preis inbegriffen ist der Eintritt auf dem Stoppelfeld am Sonntag. Der Schäferlauf am Samstag kostet elf Euro Eintritt für einen Platz auf der überdachten Tribüne, sechs Euro bei der nicht überdachten Tribüne (ermäßigt drei Euro).

Verkehr
Wegen des Schäferlaufs und des Internationalen Musikfests sind zahlreiche Straßen in der Innenstadt voll gesperrt. Details dazu finden sich auf der Homepage der Stadt. Am Samstag und Sonntag fahren zusätzliche Shuttlebusse von Asperg, Hemmingen, Schwieberdingen, Möglingen, Unterriexingen und Münchingen zum Fest und wieder zurück.