Die kleine Birnensorte gibt es nur vier Wochen im Jahr. Und die ersten Früchte sind bereits geerntet.

Stuttgart - Wir können alles. Außer Hochdeutsch. So lautet ein nicht ganz unbekannter Werbespruch für Baden-Württemberg.

Richtig, wird sich der ein oder andere Obstbauer denken. Wir können nämlich sogar kleine Birnen. Nur für einen hochdeutschen Namen hat es nicht ganz gereicht. Macht aber eigentlich nichts, denn außerhalb des Schwabenlandes ist die Minibirne nahezu unbekannt. "Gaishirtle" heißt, was nur rund um Stuttgart an den Obstbäumen wächst. "Das ist eine echte schwäbische Spezialität", sagt Hermann Häcker, der die Birnen selbst anbaut.

Wer einmal in die schwäbische Obstsorte beißen möchte, der muss sich beeilen, denn für nur knapp vier Wochen gibt es die Gaishirtle an den Stuttgarter Marktständen. Benannt wurden sie nach einem Ziegenhirten, der die Birnensorte vor mehr als 150 Jahren in der Nähe von Stuttgart entdeckt haben soll.

So will es zumindest die Legende. Die Kunden wollen vor allem Gaishirtle. Vor wenigen Tagen hat Häcker die ersten kleinen Birnen geerntet und kann auf die Nachfrage der Kunden nun endlich mit einem "Ja" antworten. "Die haben wirklich ganz viele Liebhaber, die schon auf die Ernte warten", sagt er. In vielen Gärten habe man die schwäbische Sorte früher selbst angepflanzt, inzwischen seien die Bäume aber schwer zu bekommen.