Himbeeren zählen zu den beliebtesten Sommerfrüchten. Sie sind eine Delikatesse - und auch Medizin, weiß Marktfrau Klara Bucher.

Stuttgart - Eigentlich sehen sie aus wie kleine rote Fingerhüte. Oder niedliche Zwergenmützen in Miniaturform. Schneewittchen würde sie sicher lieben. Genau wie viele Kinder. Himbeeren stehen neben Erdbeeren nämlich ganz weit oben in der Beliebtheitsskala der Sommerfrüchte. Vielleicht schon deshalb, weil man so viele schöne Dinge mit ihnen anstellen kann. "Himbeerkuchen, Himbeereis, Himbeermarmelade", sprudelt es nur so aus Klara Bucher heraus.

 

Die Marktfrau ist ein echter Fan der kleinen roten Frucht, die wie die Kirsche zu den Rosengewächsen zählt. Auf dem Schillerplatz bietet sie Beeren aus eigenem Anbau an-und das viel früher als in den Jahren zuvor. "Die Himbeeren sind in diesem Jahr fast zwei Wochen früher dran als sonst. Das haben wir dem warmen Frühjahr zu verdanken", sagt die Gärtnerin aus Kernen im Remstal.

Gelbe Himbeeren sind nicht so beliebt - aber genauso lecker

Hinzu kam die lange Trockenheit. "Himbeeren vertragen nicht so viel Regen. Das macht sie schnell sehr matschig." Überhaupt ist sie eine eher empfindliche Frucht, weswegen man sie schnell verspeisen sollte. "Ideal ist direkt vom Strauch oder einen Tag später. Viel länger sollte man Himbeeren nicht lagern. Es sei denn, man verarbeitet sie zu Marmelade", weiß Klara Bucher. Naschkatzen dürfen sich aber beruhigt zurücklehnen, denn die Himbeerernte dauert noch bis in den Oktober hinein. "Es gibt Frühhimbeeren, die wir jetzt ernten, Sommer- und Späthimbeeren, die dann im Herbst reif sind", erklärt die Marktfrau. Süß und aromatisch seien sie alle.

Neben den roten Sorten gibt es auch gelbe. Diese werden in Deutschland aber weniger angebaut. "Das ist vermutlich eine Gewohnheitssache. Für viele sind Himbeeren rot. Bei gelben denken sie, es seien unreife Früchte", meint Klara Bucher. Dabei schmecken auch sie süß und sind von den roten kaum zu unterscheiden.

Bekannt ist die Himbeere bereits seit dem Altertum, weniger als Genussmittel denn als Heilpflanze. Im Mittelalter wurde sie vor allem in Klöstern kultiviert, da sie viel Vitamin C, aber auch Magnesium, Calcium und Kalium liefert. Hildegard von Bingen schrieb schon im Mittelalter, dass man mit der kleinen roten Beere Fieber bekämpfen könne. Durch den hohen Gehalt an Pantothensäure soll die Frucht sogar gute Laune bereiten. "Und ich hab mal gelesen, dass Himbeeressig gut fürs Herz ist. Außerdem soll er Halsschmerzen und Husten lindern", sagt die Marktfrau.

Selbst bei Blasen und Nierenkrankheiten sowie Rheuma sagt man der Himbeere heilende Wirkung nach. "Sie ist also eine Art Allrounder-lecker und gesund zugleich", so fasst Klara Bucher zusammen. Himbeereis, das auch noch gesund ist? Kinder werden begeistert sein.

Rezept der Woche

Himbeereis ist im Sommer eine echte Leckerei und gar nicht schwer zu machen-sogar ohne Eismaschine, weiß Klara Bucher.

Zutaten 500 g Himbeeren, 200 ml Sahne (oder für Kalorienbewusste 100 ml Sahne und 100 g Natur-Joghurt), eventuell ein Päckchen Vanillezucker.

Zubereitung Die Himbeeren waschen und in eine hohe Rührschüssel geben. Mit dem Mixer pürieren. Die Sahne bzw. den Sahne-Joghurt-Mix nach und nach hinzugeben. Je nach Süße der Beeren noch ein Päckchen Vanillezucker hinzufügen. In ein großes Gefäß oder vier Dessertschälchen füllen und im Tiefkühlfach etwa. vier Stunden gefrieren lassen. Dekotipp: ein paar Himbeeren einfrieren und die fertigen Eisportionen mit den geeisten Beeren und kleinen Eiswaffeln servieren.