2017 starb der damals 19-jährige Marvin Puchmeier in der Schleyerhalle bei einem Arbeitsunfall. Sein Vater sorgt seitdem mit einer Stiftung dafür, dass sein Sohn nicht in Vergessenheit gerät. Zum Beispiel beim Southside-Rockfestival.

Ralf Puchmeier schmerzt der Rücken schon nach dem ersten Arbeitstag und der ersten von sechs Nächten im Einmannzelt. Kein Wunder, den Altersdurchschnitt beim Southside-Rockfestival am Wochenende hat er mit seinen 54 Jahren deutlich nach oben korrigiert. Statt ihm hätte eher sein Sohn Marvin mit gleichaltrigen Kumpels wie Luca und Axel und deren Bekannte Ilka, Nina, Kai, Daniel und Timo auf dem Flughafengelände in Neuhausen ob Eck abhängen sollen. Doch das ist unmöglich: Marvin starb vor sechs Jahren, weil er zur falschen Zeit am falschen Ort war. Dabei waren Konzerthallen für ihn die besten Orte überhaupt, mit dem Nebenjob als Helfer bei Auf- und Abbau der Bühnentechnik war er mitten im Musikzirkus, den er so liebte. Aber eben nur bis zum 21. Februar 2017 in der Stuttgarter Hanns-Martin-Schleyer-Halle. Dort stürzte ein ungesicherter Profikletterer, der unter dem Dach gearbeitet hatte, aus 17 Meter Höhe ab und begrub den darunter schuftenden Schüler unter sich.