Masken und Skipässe Was Sie über die Skisaison wissen sollten
Der vergangene Winter war wegen Corona für Skifahrer ein Totalausfall. Jetzt stehen die Urlauber in den Startlöchern. Doch was geht in den Skigebieten und was nicht?
Der vergangene Winter war wegen Corona für Skifahrer ein Totalausfall. Jetzt stehen die Urlauber in den Startlöchern. Doch was geht in den Skigebieten und was nicht?
Stuttgart - Wie sehen die Hygienemaßnahmen und Vorschriften in den Skigebieten aus? Wir haben bei Tourismusverbänden und Betreibern nachgefragt.
Wie sehen die Vorschriften aus?
Stand jetzt kann man in der gesamten Alpenregion Ski fahren. In Deutschland, Österreich und Italien gilt die 3-G-Regel (getestet, genesen oder geimpft) sowie die Maskenpflicht in Seilbahnen. In der Schweiz reicht bislang eine Maske aus, Tests sind nicht nötig. Bei weniger als 20 Prozent Intensivbettenbelegung darf man sich in Österreich selbst testen. Die Kontrolle erfolgt am Ticketschalter. Für die Seilbahnen entfallen Kapazitätsbeschränkungen und Abstandsregeln. In Italien herrscht die Green-Pass-Pflicht (3 G) für die Benutzung von geschlossenen Liften und Seilbahnen. Gratistests gibt es nicht mehr. Frankreich fordert für alle ab zwölf Jahren den „Pass Sanitaire“ (3 G). In Deutschland gelten die Regeln der Bundesländer – in Bayern 3 G und ab einer 35er-Inzidenz Maskenpflicht. Im Schwarzwald plant man eine „2-G-plus“-Regel: Erwachsene müssen geimpft oder genesen sein. Für Kinder reicht der Schülerausweis.
Welche Hygienekonzepte gibt es?
Im Prinzip gilt als Grundlage das Hygienekonzept vom Vorjahr – Abstand, Desinfektion, Besucherlenkung. Maskenpflicht und offene Fenster sind selbstverständlich. Unterschiede zum Vorjahr: Buffs und Schals sind nicht mehr erlaubt, es müssen medizinische Masken sein. Besonders aktiv war Ischgl, der Hotspot vom Frühjahr 2020: Dort hat man 700 000 Euro in Hygienemaßnahmen investiert. Alle Seilbahnen werden mit Kaltvernebelungsgeräten desinfiziert, ebenso Skibusse, Sportshops und WC-Anlagen.
Gibt es Beschränkungen?
In den meisten Alpenländern dürfen die Kabinen bis auf den letzten Platz gefüllt werden. Nur Italien sieht eine Begrenzung auf 80 Prozent vor. Die Fenster müssen offen bleiben, und es herrscht Maskenpflicht. In Deutschland gibt es keine Beschränkungen. Einige Unternehmen lassen in Großkabinen freiwillig nur noch 80 Prozent der Gäste zu. In Österreich gibt es kein Limit. Laut Tirol Werbung würde das zu langen Warteschlangen führen. Um dem entgegenzuwirken, hat die Schmittenhöhe (Zell am See) ein Auslastungsbarometer auf die Webseite gestellt.
Skipasskauf online oder an der Kasse?
Der Online-Kartenkauf war vor Corona der Stolz der Bergbahnen. Nun sollen die Leute wieder zur Kasse kommen und Test oder Impfung vorweisen. Am Feldberg sollen die Liftkarten online gebucht und mit der Buchung auch die 2-G-Nachweise erbracht werden. An der Zugspitze kann man nur drei Tage vorab Online-Tickets kaufen. Um zu stornieren, reicht aktuell ein Hinweis aufs schlechte Wetter. In Südtirol hat Dolomiti Superski viel Geld in den Online-Verkauf gesteckt. Sprecher Diego Clara kündigt an: „Es können alle Skipasstypen online gekauft werden.“ Rabatte werden online geprüft.
Lesen Sie aus unserem Angebot: „Corona verdirbt den Pistenspaß“
Was wird aus dem Après-Ski?
„Für Geimpfte und Genesene wird es kaum noch Einschränkungen geben“, sagt die zuständige österreichische Ministerin Elisabeth Köstinger. Ungeimpfte brauchen einen negativen PCR-Test. Orte können frühere Sperrstunden, etwa bis 18 Uhr, vorschreiben, und danach nur noch normale Restaurants öffnen. In Ischgl wird es ein Alkoholverbot auf öffentlichen Plätzen geben. Einen anderen Weg geht Zell am See: Dort ist jetzt „Après-Chill“ angesagt, ein gemütliches Beisammensein nach dem Skifahren mit ruhiger Musik und passenden Getränken. Im Schwarzwald werden verstärkt Angebote im Freien vorbereitet. Manche Events finden gar nicht statt. Am Feldberg wird es keine Weltcups geben, in Ischgl nur noch einen „sanften“ Saisonauftakt am 29. November.
Was kosten die Skipässe?
Der Preis für die Tageskarte in Oberstdorf ist von 51 auf 52,50 Euro gestiegen, in Garmisch von 50 auf 51 Euro, am Arlberg von 59 auf 61 Euro. Dolomiti Superski hat die übliche Preisanpassung von 2 bis 3 Prozent pro Winter vorgenommen. Variierende Skipasspreise gibt es in der Schweiz. „Dynamic Pricing“ in Skigebieten wie Davos oder Laax bedeutet täglich wechselnde Preise, die Nachfrage und Wetter berücksichtigen. Doch was passiert, wenn 2 G vorgeschrieben wird? Dafür hat die Zugspitzbahn schon mal vorgewarnt: „2 G ist kein Rücktrittgrund.“
Was sieht es mit der Stornierung aus?
Was geschieht, wenn ein Skigebiet geschlossen werden muss? Graubünden kündigt an, dass es eine Gutschrift für den Skipass gibt. In Südtirol gibt es das Geld zurück. Wie ist die Lage bei den Unterkünften? Unter der Aktion „Sorgenfrei buchen“ bieten Betriebe in Zell am See kostenfreie Stornierungen und Umbuchungen bis 48 Stunden vor Anreise.
Auf der Seite www.schwarzwald-tourismus.info kann man sich bei den Suchkriterien auch nur Angebote mit „kostenfreier Stornierung“ zeigen lassen. Schwarzwald-Sprecher Wolfgang Weiler hat festgestellt: „Da die Gäste immer kurzfristiger buchen, oft nur noch ein bis zwei Tage im Voraus, stellt sich die Frage nach Stornofristen oft gar nicht.“ Tanja Maruschke von der Olympiaregion Seefeld in Tirol bemerkt: „Momentan steigen die Preise bei kurzfristigen Buchungen an.“