Rund 100 Wale tauchen an der Westküste Australiens auf – die Hälfte davon ist bereits tot. Warum die großen Tiere an die Küste schwimmen ist nicht geklärt, doch Wissenschaftler haben eine Vermutung.

Eine Gruppe von rund 100 Walen ist am Montagabend an der Südküste Westaustraliens gestrandet. Die Meeressäuger gehörten zu einer größeren Wal-Herde, die sich zuvor in einem extrem ungewöhnlichen Verhalten etwa 100 Meter vor der Küste stundenlang eng zusammengeschart hätten, berichtete der australische Sender ABC.

 

Seit Montag laufen die Rettungsversuche, doch diese sind sehr kompliziert, erklärt Meeressäuger-Forscherin Rebecca Wellard gegenüber ABC. „Wenn diese Tiere längere Zeit am Strand liegen, lastet aufgrund der Schwerkraft und des Gewichts ihres Körpers ein großer Druck auf ihren Organen“, erklärt die Forscherin. Deshalb bestehe immer das Risiko, dass die Wale nach ihrer Rettung erneut strandeten.

Deshalb stranden Wale

Über die Gründe der Massenstrandung rätseln sowohl Einsatzkräfte als auch Forscher. Einige Spuren gibt es jedoch: Eine Touristin aus Dänemark gab gegenüber den australischen Behörden bekannt, dass sie eine Gruppe von Orcas beobachtet hat. Dies könnte laut Einschätzungen einer der Gründe sein warum, vor allem die kleineren Tiere, in der australischen Bucht Schutz gesucht haben. Offiziell bestätigt wurde diese These jedoch nicht.

Starker Zusammenhalt der Tiere hat schwere Folgen

Auch der soziale Charakter der Wale könnte eine Rolle spielen, schätzt die Expertin Wellard: „Wissenschaftler wissen noch nicht genau, warum Wale stranden, aber es könnte an ihren engen sozialen Strukturen liegen. Wenn also ein Tier bereits krank ist, stranden die anderen vielleicht mit ihm oder sie folgen einander, wenn es Navigationsprobleme gibt.“ Sie sind bekannt für ihre engen familiären Bindungen und folgen im Normalfall einem Anführer-Tier. Aus diesem Grund kommt es häufig vor, dass diese Art in großer Zahl strandet - ein Ereignis, das in ganz Australien etwa einmal im Jahr auftritt.