Cocktail: Weichmacher tragen Namen wie Benzylbutylphthalat (BBP), Diisononylphthalat (DINP) und Diisodecylphthalat (DIDP). Sie werden – zumeist als Mischung verschiedener Phthalattypen – Kunststoffen zugesetzt, um sie weicher und flexibler zu machen.

 

Schwangerschaft: Schwangere sollten darauf achten, möglichst wenig Weichmacher über Lebensmittel, Getränke und die Luft aufzunehmen. Also sollten sie keine in Folie eingeschweißte Lebensmittel essen und die Wohnumgebung möglichst kunststofffrei gestalten, um Ausdünstungen von Phthalaten so gering wie möglich zu halten. Zur Herstellung von PET-Flaschen werden Phthalate und andere Weichmacher übrigens nicht eingesetzt.

Ernährung: Das Bundesamt für Risikobewertung rät zu abwechslungsreicher Ernährung und frisch zubereiteten Speisen. Empfohlen wird, Produktmarken öfter zu wechseln, weil gleiche Produkte je nach Hersteller unterschiedlich viel Weichmacher enthalten.

Es sei ein deutlicher statistischer Zusammenhang zwischen der Belastungshöhe der Mütter und dem Risiko für ein Auftreten allergischen Asthmas bei Kindern zu beobachten gewesen. „Kinder von stärker mit BBP belasteten Müttern hatten vermehrt Entzündungen der Atemwege und damit ein höheres Risiko für allergisches Asthma im Alter bis zu sechs Jahren“, berichtet Irina Lehmann, die die LINA-Studie und die Abteilung Umweltimmunologie des UFZ leitet. Und sie ergänzt: „Die Neigung zu Neurodermitis im Alter von ein oder zwei Jahren war ebenfalls erhöht.“

Tierversuche bestätigen die Bedenken der Forscher

Die statistischen Ergebnisse wurden an der Universität Leipzig in Mäusen experimentell überprüft. Die Vorteile: Einflussfaktoren wie Rauchen und eine mögliche genetische Vorbelastung der Eltern fallen weg. Die Ergebnisse bei den Mäuseversuchen bestätigten die zuvor bei der LINA-Studie festgestellten Zusammenhänge. „Sie lassen die Schlussfolgerung zu, dass das sich noch entwickelnde Immunsystem des Ungeborenen während der sensiblen Phase der Schwangerschaft durch BBP beeinflusst wird“, fasst der Umweltimmunologe Tobias Polte zusammen.

Bei der Analyse des Erbmaterials haben die Forscher sogenannte epigenetische Veränderungen entdeckt, die durch Anhängen von Methylgruppen an die Erbinformation fixiert werden. Auf diese Weise können Umweltfaktoren die Funktion der Gene beeinflussen. Bei den Mäusejungen entdeckten die Forscher an manchen Genen ungewöhnlich viele Methylgruppen. Tatsächlich korrelierte die Zahl der angehängten Methylgruppen bei den Mäusejungen mit der BBP-Belastung der jeweiligen Mutter. Sind mehr Methylgruppen angehängt, führt dies – über die Genveränderungen – aber letztlich zu einem höheren Allergierisiko der betroffenen Tiere. Werden die Methylgruppen bei den Mäusen durch Zugabe einer bestimmten Substanz beseitigt, dann verringert sich dadurch auch das Allergierisiko wieder.

Kinder aus der LINA-Kohorte mit allergischem Asthma haben dieselben epigenetischen Veränderungen. Allerdings lassen sich beim Menschen die vermehrten Methylgruppen an den betreffenden Genen derzeit nicht beseitigen, wie Lehmann erläutert – und dämpft Hoffnungen: „Bis wir das können, ist es ein langer Weg.“

Unklar ist bisher, wie BBP die epigenetischen Veränderungen verursachen kann. „Ob das BBP direkt eine Wirkung auf den Fötus hat oder die Mutter durch das Phthalat dazu angeregt wird, bestimmte, das Immunsystem beeinflussende Stoffe zu produzieren, wissen wir noch nicht“, erläutert Tobias Polte.

Bedauerlich ist, dass statt Kunststoffen, die Weichmacher enthalten, nicht häufiger weichmacherfreie Kunststoffe wie Polyethylen verwendet werden. „Etwa 80 Prozent der verwendeten Weichmachermengen wären vermeidbar“, sagt Gies.

Was man selbst tun kann

Cocktail: Weichmacher tragen Namen wie Benzylbutylphthalat (BBP), Diisononylphthalat (DINP) und Diisodecylphthalat (DIDP). Sie werden – zumeist als Mischung verschiedener Phthalattypen – Kunststoffen zugesetzt, um sie weicher und flexibler zu machen.

Schwangerschaft: Schwangere sollten darauf achten, möglichst wenig Weichmacher über Lebensmittel, Getränke und die Luft aufzunehmen. Also sollten sie keine in Folie eingeschweißte Lebensmittel essen und die Wohnumgebung möglichst kunststofffrei gestalten, um Ausdünstungen von Phthalaten so gering wie möglich zu halten. Zur Herstellung von PET-Flaschen werden Phthalate und andere Weichmacher übrigens nicht eingesetzt.

Ernährung: Das Bundesamt für Risikobewertung rät zu abwechslungsreicher Ernährung und frisch zubereiteten Speisen. Empfohlen wird, Produktmarken öfter zu wechseln, weil gleiche Produkte je nach Hersteller unterschiedlich viel Weichmacher enthalten.