Die 51-jährige Mutter unserer Autorin lag für fünf Wochen mit COVID-19 im Koma. Für uns schreibt sie darüber, wie es sich anfühlt, dem Virus komplett ausgeliefert zu sein und warum Querdenker:innen für sie wie Kinder sind, die sich beim Versteckenspielen die Augen zuhalten.

Stuttgart - Ich sitze vor meinem Laptop und starre auf die leere Seite. „Und jetzt?“, denke ich. Wie fängt man einen Artikel an, der einem so wichtig ist. Ich weiß es nicht. Was ich weiß, ist, dass wir alle genug haben. Genug von „das mach ich nach Corona“-Träumereien, genug von Inzidenzwerten, die einfach nicht sinken wollen. Wir sind „mütend“. Am liebsten wollen wir uns alle einfach die Augen zuhalten und, wie damals beim Verstecke-Spielen, darauf hoffen, dass Corona an uns vorübergeht. Aber bitte: Haltet noch ein wenig durch. Auch ich muss mich daran jeden Tag aufs Neue erinnern – ans Durchhalten.