Das Verbot von Veranstaltungen in Alarmstufe II verunsichert die Gastrobranche. Die Messe sieht keine Planungssicherheit. Aber nicht alles ist abgesagt.

Stuttgart - Die Formulierung bleibt zwar vage, die Absage dürfte letztlich aber unvermeidlich sein: „Zum jetzigen Zeitpunkt wird die Intergastra/Gelatissimo 2022 zu ihrem geplanten Termin im Februar mit hoher Wahrscheinlichkeit voraussichtlich nicht zugelassen sein werden“, heißt es in einer Pressemeldung der Messe Stuttgart. Die Fachmesse für Gastronomie und Hotellerie samt der Eisfachmesse hätte turnusgemäß vom 5. bis zum 9. Februar stattfinden sollen. Die seit Montag geltende Corona-Verordnung des Landes untersagt allerdings Messen und Ausstellungen in Alarmstufe II.

 

Noch Anfang Dezember war die Messe Stuttgart zuversichtlich gewesen, die Messen unter strengen Sicherheitsvorkehrungen stattfinden lassen zu können. Selbst Verkostungen am Stand seien unkompliziert möglich, hieß es. Am Montag jedoch kam die Kehrtwende. „Die Rahmenbedingungen haben sich geändert“, betonte Stefan Lohnert, der Geschäftsführer der Messe Stuttgart. Die wachsende Unsicherheit habe sich mit der aktuellen Corona-Verordnung noch verstärkt. „Die Vorfreude auf den Branchentreff im Februar war groß. Mit dem aktuellen Veranstaltungsverbot können wir aber keine ausreichende Planungssicherheit gewährleisten“, so Lohnert.

Nächster Termin ist 2024

Für Fritz Engelhardt, den Vorsitzenden des Hotel- und Gaststättenverbands Dehoga Baden-Württemberg, steht die Absage offenbar fest. „Wir bedauern es sehr, dass die Intergastra im Februar 2022 nicht stattfinden werden kann“, wird er in der Mitteilung zitiert. Der nächste Termin ist der 3. bis 7. Februar 2024. Dann findet zum zweiten Mal parallel zur Messe die IKA/Olympiade der Köche statt. Bereits 2020 nahmen Köchinnen und Köche aus rund 70 Nationen an der internationalen Kochkunstausstellung teil. Der Eiswettbewerb Grand Prix Gelatissimo wird bereits 2022 im Rahmen der Südback, der Fachmesse für das Bäcker- und Konditorenhandwerk, vom 22. bis 25. Oktober 2022 stattfinden.

Die „Nacht der Sterne“, die traditionell am Abend des Messe-Montags gefeiert wird, ist auf den 23. Mai verschoben worden. Das teilt die Veranstalterin, die dfv Mediengruppe mit. „Der Charakter der Veranstaltung ist ausschlaggebend“, sagte der Verlagsleiter Thomas Meyer unserer Zeitung. Bei der „Nacht der Sterne“ stehe die Kulinarik im Mittelpunkt und das Netzwerken. Dies sei unter den geltenden Coronaregeln „nicht umsetzbar“. 2020, zur letzten großen Gastro-Party vor der Pandemie, waren neben 900 geladenen Gästen 200 Spitzenköche gekommen.

Seit 2012 hält die Veranstaltung den Guiness-Weltrekord der meisten Michelin-Sterneköche vereint an einem Ort. Das stelle eine gewisse Verpflichtung dar, die Veranstaltung nicht ausfallen zu lassen, erläuterte Meyer, der mit dem Burgrestaurant Staufeneck als Mitveranstalter hofft, dass die „Nacht der Sterne“ inzwischen als eigenständige Marke stark genug ist, die Köche auch ohne Messe zu locken. Man plane mit hoher Auslastung, so der Verlagschef. Gesprächsthemen gebe es genug.