MHP Riesen Ludwigsburg Chance und Risiko

Josh King im weißen Hemd im Mittelpunkt – ein letztes Mal Foto: Pressefoto Baumann/Alexander Keppler

Ludwigsburgs Basketballer haben die Saison versöhnlich beendet. Dennoch muss der Trainer gehen, John Patrick kommt zurück – was keine Erfolgsgarantie ist.

Sport: Joachim Klumpp (ump)

Raus – und sogar mit Applaus. Die MHP Riesen haben mit dem zweiten Heimspiel im Play-off-Viertelfinale und der knappen Niederlage gegen den Titelfavoriten Bayern München für ein versöhnliches Ende einer durchwachsenen Saison gesorgt. Am Ende hat die Mannschaft nochmals die Kurve bekommen, nach (zu) vielen Aufs und Abs. Zudem war der Kader insgesamt nicht optimal zusammengestellt, vor allem bei den Nachverpflichtungen lag man teilweise daneben. Dafür ist der Trainer zuständig, so dass die Nichtverlängerung von Josh Kings Vertrag inzwischen durchaus nachvollziehbar ist, selbst wenn die Begleitumstände von Vereinsseite aus nicht ganz glücklich waren.

 

Und es war auch nicht alles schlecht beim zweijährigen Intermezzo mit dem 38-Jährigen. Der führte den Verein im Vorjahr überraschend bis in Halbfinale der Liga, und diese Saison in der Champions League unter die Top acht, alles andere als eine Selbstverständlichkeit. Doch vom großen internationalen Geschäft haben sich die Riesen erst einmal verabschiedet, was den einen oder anderen Spieler, vielleicht sogar Sponsor von einem Engagement in Ludwigsburg Abstand nehmen lassen könnte.

Künftig soll es also – wieder – John Patrick richten, selbst wenn die Personalie noch nicht amtlich ist. Was aber nur noch Formsache sein dürfte, auch wenn es dann Chance und Risiko zugleich ist. Der US-Amerikaner gilt mit seiner Trainer-Erfahrung kombiniert mit einem exzellenten Netzwerk auf dem Spielermarkt als Hoffnungsträger, aber er ist kein Heilsbringer, sondern ein knallharter Arbeiter mit einem Hang zur Autorität, die in der Vergangenheit nicht bei jedem Spieler auf Gegenliebe stieß. King war ein anderer Typ, ließ die Spieler eher an der langen Leine. Das Dumme war nur: die haben es ihm nicht immer gedankt. Das Ende ist bekannt.

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