MHP Riesen Ludwigsburg „Es gibt Interesse aus der Liga als Chefcoach“

David McCray blickt optimistisch auf das Spiel gegen die Bayern. Foto: Baumann

David McCray (37), Co-Trainer der MHP Riesen Ludwigsburg, äußert sich im Interview über die Playoffspiele der Riesen in der Basketball-Bundesliga, den Gegner Bayern und seine eigene Zukunft.

Sport: Joachim Klumpp (ump)

Herr McCray, vor einer Woche stand die Mannschaft kurz davor, die Play-offs zu verpassen. Nun gibt es am Freitag um 20.30 Uhr aber sogar das Bonus-Spiel im Viertelfinale gegen die Bayern. Wie kam es zu dieser Wendung?

 

Wir haben eine Message gesendet, eine Botschaft, dass wir uns nur noch über den Einsatz definieren. Wir wollten die Saison gut zu Ende bringen und nicht unser Gesicht verlieren. Das hat die Mannschaft angenommen und eine Reaktion gezeigt.

Mit Message meinen Sie die vorübergehende Suspendierung des Topscorers Jayvon Graves. Der war nun wieder dabei, hat aber bei der 73:84-Niederlage am Mittwoch nur knapp vier Minuten gespielt. Also waren Sie letztendlich nicht zufrieden mit ihm?

Das ist immer eine Entscheidung im Spiel, welche Formation am besten für die Mannschaft ist. Ja, wir haben vielleicht etwas mehr erwartet. Aber es war auch weniger eine Entscheidung gegen ihn als vielmehr eine für Silas Melson, der momentan in einer überragenden Form ist.

Melson hat in den drei Spielen gegen die Bayern schon fast 80 Punkte gemacht. Was stimmt Sie außerdem optimistisch für den Freitag?

Dass wir in den bisherigen Spielen immer unsere Möglichkeiten gegen die Bayern gehabt haben. Auch am Mittwoch. Beim Stand von 49:49 haben wir die Führung durch ein paar unglückliche Fehler verpasst und damit das Momentum, mit den Zuschauern im Rücken die Wende zu schaffen. Aber die Mannschaft hat das richtige Gesicht gezeigt.

Stichwort Zuschauer. In den Play-ins gegen Hamburg kamen gerade einmal gut 1300, auch gegen die Bayern waren jetzt noch 700 Plätze leer. Sind die Fans übersättigt oder enttäuscht?

Das weiß ich nicht, da muss man die Zuschauer fragen. Ich wünsche mir nur für die Mannschaft und den Verein, der jahrelang eine so gute Arbeit geleistet hat, dass die Halle nochmals voll wird. Das wäre dann eine besondere Motivation, zu gewinnen.

Sie haben guten Kontakt zu dem nachverpflichteten Ariel Hukporti, der zunächst verletzt war und dann in den USA. Besteht denn eine winzige Hoffnung, dass er nochmals aufläuft?

Das kann ich nicht sagen, es ist schwierig wegen der NBA-Geschichte. Natürlich lief es unglücklich mit der Verletzung, denn er hätte uns in den letzten Spielen der Hauptrunde sicher geholfen, vielleicht noch den sechsten direkten Play-off-Platz zu erreichen. Aber leider haben wir keine Glaskugel.

Dennoch ein Blick in die Zukunft. Der Vertrag mit Chefcoach Josh King wird nicht verlängert. Wie sieht es bei Ihnen aus, falls John Patrick wie erwartet zurückkommen sollte?

Ich habe ja noch einen Vertrag. Und ich habe mit John Patrick schon lange gut zusammengearbeitet, er ist mein Mentor, da gibt es überhaupt kein Problem. Auch ich und mein Familie fühlen uns in Ludwigsburg sehr wohl. Aber es gibt eben auch Interesse aus der Liga – dann als Chefcoach. Nach der Saison werden wir uns zusammensetzen und alles in Ruhe besprechen, da ist noch nichts entschieden. Der Fokus gilt dem Freitag.

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