Sollten Weihnachtsmärkte trotz steigender Inzidenzen stattfinden? Michael Kretschmer hat eine klare Haltung – und fordert Absagen.

Dresden - Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) hat angesichts einer drastischen Zunahme von Corona-Neuinfektionen die Absage von Weihnachtsmärkten gefordert. „Man kann sich doch nicht vorstellen, dass man auf dem Weihnachtsmarkt steht, Glühwein trinkt und in den Krankenhäusern ist alles am Ende und man kämpft um die letzten Ressourcen“, sagte er am Donnerstag in der Sendung „Frühstart“ bei RTL/ntv.

 

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Sollte sich die Infektionsdynamik bis zum 25. November so fortsetzen wie in den vergangenen zwei Wochen, wäre das eine furchtbare Entwicklung, sagte Kretschmer. „Das Kind ist bereits in den Brunnen gefallen. Jetzt geht es darum, es rauszuholen.“ Er kritisierte erneut, dass SPD, Grüne und FDP die epidemische Notlage auslaufen lassen wollen: „Wie kann jetzt eine Ampel-Koalition auf die Idee kommen, der Bevölkerung zu sagen, es ist zu Ende.“

Gemeinsame Erklärung von zwölf Bürgermeistern

Nach einem Bericht der Chemnitzer „Freien Presse“ vom Donnerstag versucht Sachsens Regierung, Kommunen zum Verzicht auf die Weihnachtsmärkte zu veranlassen. Dennoch hätten sie keinen Appell dazu unterstützen wollen und sich einem einheitlichen Schulterschluss verweigert.

Der Städte- und Gemeindetag in Sachsen verwies demzufolge darauf, dass sich die Regierung mit ihrem Vorschlag in Widerspruch zu ihrem eigenen Konzept befinde. Seit Monaten betone sie, dass Weihnachtsmärkte stattfinden könnten, selbst wenn die sogenannten Betten-Bremsen in Sachsens Krankenhäusern erreicht sein sollten. „Auf diesen Kurs haben sich die Kommunen bei ihren langfristigen Vorbereitungen verlassen“, sagte Verbandsgeschäftsführer Mischa Woitscheck. In einer gemeinsamen Erklärung hatten zwölf Oberbürgermeister und Bürgermeister am Mittwoch für die Weihnachtsmärkte geworben und einheitliche Regeln verlangt.