Rock ’n’ Roll ist die beste Ausrede, nicht erwachsen werden zu müssen. Ein Altersplan war nie vorgesehen. Und jetzt das: Diesen Mittwoch wird Mick Jagger von den Rolling Stones 80 Jahre alt. Alles Gute, Herr Jagger.

Rebellion, Rotz, Hüfte, ein bisschen Mittelfinger und immer schön die Altvorderen auf die Palme bringen – das war der Plan, als Rock ’n’ Roll vor rund 70 Jahren erfunden wurde – und seither ist die Welt ein bisschen schöner. Irgendwann selbst zu den Alten zu gehören, das war nie vorgesehen – auch weil genau das immer das Privileg des jugendlichen Ungestüms war: leben im Hier und Jetzt. Und außerdem: Alternde Vorbilder gab es nicht. Wegweisende Musiker hörten entweder aus freien Stücken mit dem Radau, den Gitarren und dem Exzess auf, oder sie segneten frühzeitig das Zeitliche. „Live fast, die young and leave a good looking corpse“, leben wie ein Wirbelsturm, früh sterben und einen gut aussehenden Körper hinterlassen – zack. Fertig. Ende der Geschichte. Der Nächste, bitte.