Das Klinikum behandelte und betreute 2013/2014 insgesamt 371 Kriegsversehrte, bekam dafür aber statt geforderter 28,4 nur rund 15 Millionen Euro überwiesen. Unter Kost und Logis sollen auch hohe Provisionen mit unbekannter Gegenleistung gezahlt worden sein, etwa 119 000 Euro an den ehemaligen CDU-Parteigranden Hermann-Josef Arentz, wohl um im Auswärtigen Amt für eine schnellere Visavergabe zu werben.

 

Das Klinikum sollte drei Jahre lang fünf Ärzte ans Al Razi Hospital in Kuwait entsenden und dafür 46,2 Millionen Euro einstreichen. Der Gewinn hätte sich aber nur auf fünf Millionen Euro belaufen, denn allein 12,6 Mio sollten an den Dienstleister Aryak für „Services Agreement“ gehen, sieben Millionen an die Europe Health GmbH für Vermittlung und Betreung und 28 000 Euro pro Monat an deren Tochterfirma HCMI fürs Projektmanagement.

Der Patientenvermittler Nabel Abu Rikab aus Ludwigsburg hat in beiden Projekten erhebliche Betreuungsleistungen erbracht und sowohl das Rechnungsprüfungsamt wie die Staatsanwaltschaft bei der Aufklärung unterstützt. Er steht dennoch seit 2016 unter Betrugsverdacht, es läuft zudem ein Insolvenzverfahren. Die Behandlung seines Falls könnte Aufschluss über das Ausmaß der Misswirtschaft in der Internationalen Abteilung des Klinikums geben.