In einer Testphase wird untersucht, ob die Roller genügend Abnehmer finden. Die bisherige Nachfrage sei aber hoch, so die Stadt und der Anbieter.

Die E-Scooter werden immer beliebter. Schnell kann man damit von A nach B düsen, und man muss nur ein paar Finger bewegen. Sie werden auch mal widerrechtlich auf dem Gehweg genutzt oder einfach irgendwo liegen gelassen – zu den Fans gesellen sich also ebenso viele Kritiker; wie etwa unser Leser Erwin Taufer, der uns ein Foto von zwei am Straßenrad abgelegten E-Rollern zugeschickt hat. In Renningen sind die kleinen Gefährte seit einigen Wochen im Einsatz. Nach Abschluss der Testphase wird der Anbieter, Zeus Scooters, entscheiden, ob er das Angebot in Renningen dauerhaft einführen möchte.

 

Bisher ist Zeus Scooters zufrieden mit der Resonanz. „Unsere Nutzer nehmen den Service sehr gut an“, heißt es von einem Sprecher des Unternehmens. Auch die Stadt Renningen bestätigt hohe Ausleihzahlen, die den Vergleich mit größeren Städten nicht scheuen müssen.

Boni für ordentliches Abgeben

Der Gemeinderat hatte der Testphase sein Okay gegeben. Speziell das Thema Abgabe-Station war jedoch durchaus kontrovers diskutiert worden. In Renningen gilt das sogenannte Free-floating, das heißt: Wo die Rückgabe nicht explizit verboten ist, zum Beispiel in vorher festgelegten Zonen oder in Ausfahrten, ist das Abstellen erlaubt.

Eine Abgabe ist überall möglich

Viele empfinden das Herumliegen der vielen Scooter trotzdem als störend – selbst wenn sie nicht in einer „verbotenen Zone“ liegen. Um ein gutes Miteinander von E-Scooter-Fahrern und anderen Verkehrsteilnehmern zu fördern, hat man sich in Renningen letztlich für die Einführung eines Hybrid-Systems entschieden, was die Rückgabe angeht. Das heißt: Die Abgabe ist zwar überall möglich, wer die Roller aber in bestimmten Zonen ablegt, erhält zehn Prozent vom Fahrpreis erstattet. Nach der Erfahrung von Zeus Scooters und der Stadtverwaltung kommt das System der Bonuszone gut an.

Wenige offizielle Beschwerden

Beschwerden über tatsächlich unrechtmäßig abgelegte Fahrzeuge hat Zeus Scooters während der Probezeit nur wenige verzeichnet, heißt es von dem Unternehmenssprecher. „Es sind ein bis zwei ,Falschparker‘ pro Woche, diese werden von uns sanktioniert, und die Scooter werden umgestellt.“

Strecke zu Bahnhöfen gut frequentiert

Doch welchen Effekt haben die E-Scooter überhaupt? Einige Städte, unter anderem Leonberg, haben sich gegen die Einführung der Roller entschieden, da sie Untersuchungen zufolge vor allem von Fußgängern genutzt werden. Sie dienen also eher dem Spaßfaktor denn als Alternative zum Auto. In Renningen hat man andere Erfahrungen gemacht. „Der Wunsch des Verzichts auf den eigenen Pkw durch die E-Scooter konnte voraussichtlich erreicht werden, da die Bewegungen von und zu den Bahnhöfen sehr hoch sind“, berichtet Theresa Finkenauer, Sprecherin der Stadt. „Abschließend beweisen lässt sich das aber nicht.“